Die EMP Plattenkiste für den ersten Freitag im Monat November 2020. Der zweite Lockdown macht uns eben das Leben etwas madig. Doch bekanntlich hilft Musik in solchen Situationen. Deshalb legen wir euch unsere 5 Highlights diese Woche besonders ans Herz. Habt Spaß mit der EMP Plattenkiste für den 06.11.2020 und bleibt gesund.
Eclipse – Viva La Victouria
Man darf auch zeigen, was man kann. Das dachten sich wohl die Schweden von Eclipse, die nun mit einem Livealbum auffahren. Seit einigen Jahren mauserten sich die Herren zu einer unfassbar guten Live-Kapelle. OK, die Alben liefern auch starke Songs, die als Grundlage für ein Konzert dienen. Mit „Viva La Victouria“ erscheint nun ein Konzert der „Paradigm“-Tour, welches am 21. Dezember 2019 in Göteborg über die Bühne ging. Alle Hits sind vertreten und ein jeder Fan dürfte sich über die Songauswahl freuen. Bonusmaterial gibt es on top, sofern man sich eben für die CD/DD oder die Blu-ray-Variante entscheidet. So sind Interviews, Tourimpressionen und Bonus-Akustik-Songs zu bestaunen. Aber auch Vinylfreunde wurden berücksichtigt und dürfen sich über ein farbiges 3-LP-Paket freuen. 24 Songs in Summe, die aufzeigen, wieso Eclipse so eine starke Truppe sind und weshalb der Erfolg ihnen zusteht.
Belphegor – Necrodaemon Terrorsathan
Neuauflage im Hause Belphegor. „Necrodaemon Terrorsathan“ wird neu aufgelegt und dies exakt 20 Jahre nach der Erstveröffentlichung. Damals wollte Shouter Helmuth nicht so ganz wahrhaben, dass die Scheibe einen amtlichen Einschlag aus dem Black Metal bekommen hat. Nun, dies sollte mittlerweile geklärt sein, denn zu den Death Metal-Elementen wie sie von Cannibal Corpse oder auch Deicide bekannt sind, wummern seitens der Gitarrenarbeit auch Dark Funeral oder auch Marduk aus dem Boxen. Die Österreicher zeigten damals auf, wie raffiniert und gereift sie über die Jahre sind. Aber auch heute noch ist „Necrodaemon Terrorsathan“ ein wahres Inferno. Insbesondere die Schlagzeugarbeit bringt die 9 Songs enorm nach Vorne. Darüber hinaus besticht das Album mit einer exzellenten Produktion, was den Hörspaß enorm nach Vorne bringt. Helmuth zeigt sich in glänzender Verfassung und geht aggressiv ans Werk. Das macht das Album rundum zu einem großartigen Album, welches man im Schrank haben muss.
Myrkur – Folkesange
Amalie Bruun aka Myrkur macht es einem nicht einfach. War das erste Album der Dame eine wilde Mischung aus Black Metal und Folk, so war „Mareridt“ vom Dark Pop geschwängert. Das Album liebäugelte mit Chelsea Wolfe, welche auch kurzerhand als Gastmusikerin fungierte. „Folkesange“ ist wieder eine 180-Grad-Wendung und bedient den Folk mit skandinavischer Prägung. Die Produktion ist vorzüglich und präsentiert den Gesang noch klarer und direkter. Christopher Juul von Heilung hat hier wahrlich gezaubert. Traditioneller skandinavischen Folk wird mit „Ramund“ und „Tor i Helheim“ bedient, wogegen „Leaves Of Yggdrasil“ eher in die Kerbe Enya schlägt. Dabei bleibt Myrkur zu jedem Zeitpunkt authentisch, was sich bis hin zum Cover zeigt. 12 Songs, die aufzeigen, dass die Dame sich zu einer starken Musikerin entwickelt hat. Über die Zukunft der jungen Mutter muss man sich definitiv keine Sorgen machen. Nun gibt es endlich die Vinyl-Nachpressung!
John Frusciante – Maya
John Frusciante weiß, wie man Rock-Geschichte schreibt. Mit gerade mal 18 Jahren heuert er bei den Red Hot Chili Peppers an und ist beteiligt an wegweisenden Alben wie „Mother’s Milk“ und „Blood Sugar Sex Magic“. Danach sollte die Drogen-Karriere kommen und erst zu „ Californication“ ist er wieder in der Band. Dann ein neuer Ausstieg und zwischendurch wahnwitzige Alben als Solokünstler. Nun ein weiteres, welches auf den Namen „Maya“ hört. Der Mann experimentiert mit Jungle und ‚Ardkore und dies nicht zu knapp. Es entstand ein rein instrumentales Album unter dem Namen John Frusciante. Hierbei dreht der gute Mann seine Songs durch den Fleischwolf des Breakcore. Er geizt nicht mit großer Leidenschaft und Liebe zu den Techniken und Musikrichtungen, bleibt sich dabei stets treu und schafft ein Album, welches man definitiv als Kunstwerk verstehen muss. „Maya“ ist sicher nicht leicht zugänglich, jedoch derart abwechslungsreich, dass man nur staunen kann.
Alter Bridge – Walk The Sky 2.0
Erinnert ihr euch noch an die Zeit vor Covid-19? Ja, damals, als es noch Konzerte gab und man dies nun so sehr vermisst. In dieser guten und alten Zeit haben Alter Bridge ein Album veröffentlicht, welches auf den Namen „Walk The Sky“ hört. Hohe Chartplatzierungen konnte man einheimsen und die zugehörigen Konzerte waren ein Triumphzug. Myles Kennedy und seine Männer schwammen auf einer Erfolgswelle, bis eben zum globalen Lockdown. Und da nun keine Konzerte mehr stattfinden, machen uns Alter Bridge mit „Walk The Sky 2.0“ ein besonderes Geschenk. Eine EP mit 7 Songs und alle in einer Live-Version. So schaffen es „Wouldn’t You Rather“, „Pay No Mind“, „In The Deep“ und „Dying Light“ auf die EP. Und mit „Last Rites“ gibt es noch einen neuen Song in der Studioversion on top. Kann man keinesfalls meckern und Fans der Band müssen sich diese EP definitiv anschaffen.