Args, nun ist es also offiziell so weit: Die Weihnachtszeit steht mit all seinen Nachteilen im Hausflur. So sehr ich den Glühwein doch liebe, so sehr geht mir das panische Ausrasten der netten Mitmenschen auf den Senkel, was die Geschenke betrifft. War am Samstag noch die Welt in Ordnung, so ist sie direkt am 1. Advent und ein Tag später gezeichnet von Endzeitstimmung in Kombination mit „ich habe noch nicht alle Geschenke“-Gewimmer. Leute, reißt euch am Riemen. Schenkt euch gute Musik, Shirts, Kapuzenpullis oder sonstige Dinge, die man brauchen kann. Macht einfach und das bitte direkt jetzt. Damit ihr zumindest bei der Musik nicht lange suchen müsst, präsentieren wir euch die EMP Plattenkiste für den 05. Dezember 2014.
Circa Survive gelten hier als Underdogs. Eine Band, die sich nie so richtig durchsetzen konnte, zumindest auf dem europäischen Festland. Da waren die Briten schon aufgeschlossener und während man hier vor 50 Leuten spielt, zelebriert man in London eine musikalische Messe vor 500 Menschen. Egal, denn das könnte – und sollte – sich mit „Descensus“ ändern. Ein fünftes Album und ein erneuter Sprung ins Ungewisse. Mit „Schema“ startet der erste Song, der auch gleichzeitig die erste Single ist. Und es ist offensichtlich wieso: Breakdowns, treibende Gitarren und eine Atmosphäre, die man nur mit „eindringlich“ beschreiben kann. So sperrig sich Circa Survive auch teilweise anhören, so melodisch sind die Herren letztendlich dann doch wieder. Sei es mit „Quiet Down“ – ein wahnsinnig toller Start bei dem Song – „Child Of The Desert“, der wabernd daher kommt oder „Phantom“, ein Song, welcher minimalistisch überzeugt. Und ja, Anthony Green ist das Aushängeschild, was ja schon bei Saosin der Fall war. Mit diesem Album überzeugt er ein weiteres Mal.
Die Smashing Pumpkins hatten turbulente Tage hinter sich und die Wiederveröffentlichung von „Adore“ versetzte den ein oder anderen Fan in eine Schockstarre: Beginnt jetzt die Leichenschändung der Band? Kann man nun den Deckel auf die Kiste machen? Billy Corgan am Ende? Quatsch und Schluss mit solchen Äußerungen. „Monuments To An Elegy“ so der Name des neuen Albums, ist ein Zeugnis davon, dass die Pumpkins immer noch aktuell sind. Mehr noch: Die Smashing Pumpkins sind und bleiben das Baby von Corgan, der allen Widrigkeiten zum Trotz die Band erfrischend lebendig hält. Sei es der Opener „Tiberius“ oder „Run2Me“. Es gibt bei den 9 Songs wirklich keinen Ausfall. Lediglich die Tatsache, dass das 10. Album nur mit 9 Songs daher kommt, könnte man als Makel ansehen. Bei 32 Minuten Spielzeit wünscht man sich als Fan dann doch ein bisschen mehr. Aber lieber qualitativ hochwertig und kurz, als belanglos und mit Überspiellänge. Ach ja: Tommy Lee von Mötley Crüe hat sich am Schlagzeug verewigt. So als Fußnote.
„Man On The Run“ ist ja schon ein paar Tage älter. Genau, wir sprechen von dem letzten und neusten Album der Briten Bush. Doch nun erscheint das schicke Ding als Doppel-Vinyl. Rossdale und seine Mitstreiter haben sich ins Zeug gelegt, um dem Vorgänger „The Sea Of Memories“ gerecht zu werden. Nicht leicht war es, wie Rossdale beteuert, da er angeblich sehr ungeübt darin sei, Songs auf Kommando zu schreiben. Der natürliche Prozess, den er begrüßt, konnte Rossdale nur ab und an vorfinden und so musste ein Teil der insgesamt 11 Songs auf dem sechsten Album eben auf „Knopfdruck“ geschrieben werden. Wer nun denkt, dass man diese Art zu arbeiten den Liedern anhört, muss enttäuscht werden. Für mich klingt „Man On The Run“ ehrlicher als der Vorgänger. Man hat das Image der Grunde-Tage endgültig abgeschüttelt und macht die Art von Musik, die man machen will. Man interessiert sich nicht mehr für die Erwartungen der Fans, sondern nur noch für die Vorstellungen der Band. Toll gemacht und nun endlich für Freunde des Rillen-Formats zu haben!
Ja da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt. Zwei exzellente Alben für zusammen knapp 9 Euro? Da wird doch nicht mehr lange überlegt und zugegriffen. Megadeth und „Rust In Peace“ sowie „Countdown To Extinction“ sind im Angebot. Zur Band muss man ja nicht mehr viel sagen, denn Mustaine gehört mit Megadeth zu den legendären Big 4. Zu den Alben muss man eigentlich auch kein Wort mehr verlieren, aber ja, es gibt Menschen, die damals in den Jahren 1990 und 1992 noch nicht die Band auf dem Schirm hatten. „Rust In Peace“ ist bis heute noch eines meiner Lieblingsalben. Das vierte Album der Band mit den Krachern wie „Take No Prisoners“ und „Hangar 18“ ist einfach legendär. Bei den 9 Songs gibt es keinen Ausfall. Punkt! Doch Megadeth können auch anders, was sie eindrucksvoll mit „Countdown To Extinction“ zeigen. Mit den 11 Songs zeigt sich die Band etwas melodischer, was ja durch den Übersong „Symphony Of Destruction“ eindrucksvoll gezeigt wurde. Doch nicht nur dieser Song ist ein Hinhörer. Nein, „Psychotron“ oder „This Was My Life“ sind neben den anderen Songs auch groß. Ergo: Wer diese Alben nicht im Schrank stehen hat, der kann sie jetzt für wenig Geld schießen. Zugreifen!
Kurz und knapp: Geiler limitierter Kram ist zu haben! Die Franzosen von Dagoba – bekannt für famosen Groove-Metal – haben dieses Jahr beim Hellfest die Bühne abgerissen und die Crowd in Grund und Boden gestampft. OK, es war ja auch ein Heimspiel, aber die Herren sind mit den Alben „Poseidon“ oder „Face The Colossus“ für ihre Art und Weise bekannt. Selbst das letztjährige Album „Post Mortem Nihil Est“ konnte auf ganzer Länge überzeugen. Die Band groovt, rockt und pfeffert einfach Alles raus, was eine Band bieten kann. So nun auch geschehen beim diesjährigen Hellfest, was die Band kurzerhand für die Nachwelt auf Tonträger und DVD festgehalten hat. Um nun aber kein Flächenbombardement zu betreiben, gibt es die CD/DVD-Kiste limitert auf 2000 Stück und ja, wir haben das Schmankerl im Angebot. Zugeschlagen, solange es das Ding noch gibt.