Die erste EMP Plattenkiste im Mai. Wir haben wieder eine kurze Woche hinter uns. Mittwoch Feiertag, der ein oder andere hat natürlich dann die Folgetage auch noch Urlaub eingereicht. Man muss sich ja erholen von den langen Wanderungen. Oder dem Bier? Egal, was auch nun auf der Couch hält, ihr habt es verdient. Wir präsentieren euch dazu den passenden Soundtrack. Die Platten dieser Woche, die uns faszinieren.
Imminence – Turn The Light On
Imminence haben sich noch nie gerne in eine Schublade pressen lassen. „This Is Goodbye“ war der beste Beweis, das neue Album „Turn The Light On“ steht der Sache in nichts nach. Wenn der Vorgänger als Wegbereiter zu verstehen war, so ist das neue Werk eine Fixierung dessen. Man arbeitet wieder mit einem gedrosselten Tempo, Metal wird mit Pop und alternativen Klängen angereichert und versüßt. Doch lahmarschig ist die Sache keinesfalls. Nein, vielmehr schaffen es Imminence immer wieder einen Core-Einschlag durchblitzen zu lassen. Jede Menge Mitsing-Passagen gibt es dennoch. Die Schweden verstehen es, sich am Rande des Kitsch zu bewegen, aber keinesfalls abzudriften. Nein, vielmehr muss man sich nach dem Durchlauf eingestehen, dass „Turn The Light On“ ein wahrlich starkes Album ist. Mutig von Vorne bis Hinten, aber ohne jeden Zweifel so derart erhaben. Chapeau nach Schweden und ein Dank an Imminence für dieses Album!
New Found Glory – From The Screen To Your Stereo Vol. 3
Ja spinnen die denn nun komplett? Wie lange kann man einen Weg denn bitte noch gehen, bevor es albern wird.? Gedanken, die einem bei New Found Glory in den Kopf schiessen können. Die US-ler hauen mit „From The Screen To Your Stereo Vol. 3“ nun wahrlich ihr drittes Album raus, welches mit Cover-Songs bestückt ist. Songs, die aus Filmen stammen und welche die Band nun neu interpretiert hat. Aber hey, fanden wir nicht alle „Zurück in die Zukunft“ super? Oder hat hier Jemand Kinder – insbesondere Mädchen – die auf die „Eiskönigin“ stehen? Dann dürft ihr euch das Ding so oder so zulegen, denn „Let It Go“ macht sogar dem Papa oder der Mama Spaß. „Power Of Love“ aus der Marty McFly-Serie wurde ebenfalls beeindruckend in Szene gesetzt. Gänsehaut ist bei „Eye Of The Tiger“ garantiert und ja, im Köpfchen rennt man wie Rocky die Treppen nach Oben.
Origin – Abiogenesis/A Coming Into Existence
Eher technisch geht es mit der nächsten Veröffentlichung weiter. Da hauen die Tech-Death-Urgesteine die Kiste „Abiogenesis/A Coming Into Existence“ raus. Eine Compilation quasi, die eben die ganz frühen Jahre der Band nun beleuchtet. Wir sprechen von den Anfängen der 90er und mit Songs wie „Murderer“ oder „Infestation“ sprechen wir von 1-2 Minuten-Brechern, die sich dem Grindcore bedienen. Das erste Demo von Origin gibt es quasi mit „A Coming Into Existence“, welches neu aufgelegt wurde und ein neues Mastering erfahren hat. Überproduziert ist es dennoch nicht und der Oldschool-lastige Sound ist bewahrt geblieben. Letztendlich sprechen wir nur von einem druckvolleren Schlagzeug und Gitarren, die klarer zu vernehmen sind. Ansonsten ist Alles beim Alten. Ein Neuanstrich, der quasi sehr dezent ausfiel. Mit dieser Compilation bekommt man kurzum einen Einblick auf die Wurzeln von Origin. Authentischer wohl nicht mehr zu bekommen.
Bad Religion – Age Of Unreason
Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich Bad Religion wieder zurückmelden würden. Klar, die Herren um Greg Graffin sind auch keine 20-jährigen Recken mehr, aber es wird getan was getan werden muss. Die Welt steht quasi vor dem Abgrund, das Chaos macht sich breit und ja, da wird es Zeit, dass man das 17. Album der Bandgeschichte raushaut. Geändert hat die Band an ihrem Sound nichts. Was auch? Was bisher funktionierte, um die Texte zu transportieren, das wird auch 2019 noch funktionieren. Egal ob schmissige Punk-Nummern, oder dann doch auch mal getragene Songs, das Konzept geht auf. Mehrstimmige Gesangseinlagen, schnelle Beats und das einzigartige Riffing der Band. Dazu noch Graffin, der quasi wie ein Lehrer seine Message uns eintrichtert. Politische Weiterbildung war wohl nie so herrlich, wie bei bad Religion. Das hat sich auch mit „Age Of Unreason“ nicht geändert. Spielfreude ole, Altersmilde zum Teufel!
Amon Amarth – Berserker
- Album und meine Fresse, Amon Amarth sind immer noch heiß wie Frittenfett. Aber ist auch kein Wunder, den „Jomsviking“ war wieder das, was sich Fans erhofft hatten. So mancher hatte doch Probleme mit „Deceiver Of The Gods“ oder auch „Surtur Rising“. Vorab natürlich als kleiner Spoiler für euch, dass „Berserker“ ein Koloss von Album ist. Death Metal, der melodiös ausfällt, genügen Punch hat und der Band so herrlich zu Gesicht steht, dass man als Fan nur grinsen kann. Keine Frage, Amon Amarth machen alles richtig. Der Opener „Fafner’s God“ belegt dies schon eindrucksvoll. „Mjölner, Hammer Of Thor“ überzeugt mit einem ungewohnten Riffing und „Into The Dark“ hat auch jede Menge Überraschungen parat. Positive, wohlgemerkt. „Berserker“ ist eingängig und charakteristisch. Davon ab beweist das Album, dass Amon Amarth eine vielseitige Band sind und dies im Songwriting sich widerspiegelt. Bockstarke Scheibe, die euch dermaßen gefallen wird. Da sind wir uns sicher!