Die EMP Plattenkiste in der Post-Festival-Phase. Ja, Freunde es gepflegten Open Airs. Die Saison ist beendet und es ging mal wieder schneller als gedacht. Der Sommer hat sich wieder von seiner besten Seite gezeigt – nicht! Das Bier konnte man im Kofferraum seiner Karre kühlen, der Pool blieb leer zurück und die gekauften Shorts kann man quasi nächstes Jahr neu tragen. Sei es drum, denn wir haben die EMP Plattenkiste für den 01. September 2017 für euch. Attacke!
Mastodon – Remission und Leviathan
Freunde des gepflegten Metals. Anhänger der Band Mastodon. Wir feiern. Und zwar werden kurzerhand die zwei Überalben „Remission“ und „Leviathan“ neu aufgelegt. Und fragt jetzt bitte nicht wieso? Als Freund des Rille war es quasi unmöglich, beide Alben zu einem erschwinglichen Kurs zu bekommen. Wollte man die Vertonung von „Moby Dick“ hören, blieb meist nur der Griff zur CD. Doch dieses Album und dieses Artwork muss man in Groß sehen und hören. Nicht anders verhält es sich mit „Remission“ dem Album, welches wohl Mastodon erst so erfolgreich gemacht hat. Was hier musikalisch einem um die Ohren gehauen wird, sucht Vergleiche, wird diese aber wohl nie finden. Wer die Band mag, kennt beide Alben. Wer die Band liebt, wird sich ein Loch in den Bauch freuen. Und wem die Band bisher durch die Lappen ging, ja dem ist fast nicht mehr zu helfen. Wobei: Die Anschaffung beider Alben wäre ein Anfang!
Solstafir – Köld und Masterpiece Of Bitterness
Wer auf epische Musik steht, wird die Isländer von Solstafir sicherlich kennen. Das neuste Album erschien erst dieses Jahr und macht erneut klar, dass diese Band quasi unantastbar ist. Doch wie so oft weckt ein neues Album alte Begehrlichkeiten. Da sucht man sich den Wolf an, durchforstet das Internet, stürmt lokale Plattenhändler und steht Abends dennoch erfolglos da. Denn sowohl „Köld“ als auch „Masterpiece Of Bitterness“ waren quasi nie auffindbar. Dumm, denn beide Alben sind eine Spur rauer und ruppiger als die jüngste Entwicklung der Band. Nicht, dass diese Entwicklung schlecht wäre, aber manchmal will man doch das raue Klima Islands direkt auf den Ohren fühlen. Und was eignet sich hierfür besser als das Album Nummer 2 und 3 der Diskografie dieser begnadeten Band. Und nun bitte keine falsche Bescheidenheit und einfach mal zugreifen. Besser und günstiger kommt ihr an diese Meilensteine sicher nicht mehr.
U2 – The Joshua Tree
„The Joshua Tree“ ist legendär. Ohne jeden Zweifel erhaben und das fünfte Album der Band U2 aus dem Jahre 1987 ist nach wie vor eines der wichtigsten Alben dieser Band. Ja, man kann von Bono denken und halten was man will. Und ja, auch sein Engagement ist für manchen Mitmenschen ermüdend. Aber was dieses Album für die Rockgeschichte ist, ist einfach legendär. „With Or Without You“ oder auch „Where The Streets Have No Name“ sind Hits – wer etwas anderes behauptet, hat einfach keine Ahnung. Nun wird das Ding 30 Jahre alt und U2 legen den Klassiker neu auf. Neben der 2-LP Gatefold-Geschichte und der CD-Version, ist insbesondere die 4-CD Box-Geschichte für Sammler und Freunde der Band interessant. Mit jeder Menge Gimmicks aufgestockt, macht das Ding auch 30 Jahre nach der eigentlichen Veröffentlichung noch jede Menge Spaß. Also bitte: Zugreifen und nicht zieren.
Casper – Lang Lebe Der Tod
Casper ist wohl der heißeste Typ am Rap-Horizont in Deutschland. Und nein, nicht optisch gesehen. Wobei, geht auch OK! Aber ja, wir wissen, welches Faß wir nun mit diesem Typen und dieser Musikrichtung hier aufmachen. Casper polarisiert und dies nicht nur im Metal-Lager. Nein, die Hip Hop Szene steht Kopf, denn seit „XOXO“ ist einfach alles anders, was anders sein kann. Man kann ihn hassen, man muss ihn lieben. So auch mit seinem neuen Album „Lang Lebe Der Tod“. Ein Album, welches alleine schon durch den Titelsong so viel Spannung erzeugt, die sich nun diesen Freitag entladen wird. Die Reibeisenstimme von Benjamin Griffey arbeitet sich wieder durch die 12 Songs. Und alleine die Kooperationen mit Portugal The Man oder Drangsal zeigen, dass der Bub Ahnung von Musik hat. Nach vielen Monaten ist nun das dunkle Album fertig, welches ein absolutes Kontrastprogramm zu „Hinterland“ darstellt. Aber am besten selbst anhören!
Mogwai – Every Country’s Sun
Mit Mogwai assoziiert man Post-Rock. Und allen Alben ist eine gewisse Gelassenheit gleich, die die Herren nun seit etlichen Album konsequent durchziehen. Da ist man auch nicht wirklich geschockt, dass Album Nummer 9 nicht aus der Reihe tanzt, was dieses Prinzip betrifft. „Every Country’s Sun“ ist ein mächtiges Album, welches durch 11 Songs glänzt. Aber damit ist es nicht getan, denn nach „Come On Die Young“ sehnten sich viele Fans. Dieses Album entstand 1999 in Zusammenarbeit mit Dave Fridmann, welcher auch 2017 die Regler als Produzent wieder bedienen durfte. Somit sollte die Marschrichtung des Teils auch schon klar sein. Ein klanglicher Exorzismus der einem diebische Freude bescheren wird. Aber wer Mogwai kennt, der rechnete schon mit so einem Klopfer. Herrlich!