Die EMP Plattenkiste für den 1. Februar 2019 wäre am Start. Kaum zu glauben, aber wir haben schon ein Zwölftel des Jahres hinter uns gebracht. Krass, oder? Da kommt man gerade so in die Gänge und nun ist schon wieder ein Monat vorbei. Zum Glück aber, denn nun kommen auch wieder mehr Scheiben jede Woche raus. Auch diese Woche haben wir wieder 5 Platten für euch zusammengestellt, die uns besonders zugesagt haben. Schaut einfach mal rein und lasst euch inspirieren.
Frank Carter & The Rattlesnakes – Blossom
Frank Carter ist quasi der personifizierte Hass. Zumindest gewinnt man diesen Eindruck, wenn man sich „Grey Britain“ anhört. Damals noch mit den Gallows, war es quasi der Durchbruch für den Mann. Er stieg dennoch aus, tobte sich mit seinem Projekt Pure Love aus, welches ebenfalls ad acta gelegt wurde. Dann initiierte Frank Carter seinen neusten Streich: Frank Carter & The Rattlesnakes. Das erste Album „Blossom“ bewegte sich im Punk-Umfeld. Der Schlusssong „I Hate You“ ist wohl bis heute der beste Song, den der Mann jemals zu Papier gebracht hat. Doch auch die anderen 9 Songs müssen sich nicht verstecken. „Juggernaut“, „Fangs“ oder „Devil Inside Me“ sind Hits. Nun wird das Album aus dem Jahre 2015 neu aufgelegt. Selbstverständlich auf Vinyl, wie es sich gehört. Die Mischung aus Punk, Hardcore, aber eben auch Rock funktioniert auch heute noch. Und überbrückt die Zeit bis zum neuen Album „End Of Suffering“.
Obituary – Slowly We Rot
Obituary sind eine Legende im Death Metal Bereich. Ja, seit 1984 toben sich die Amis schon aus und mit John Tardy hat man wohl einen der geilsten Shouter am Mikrofon. Man benötigte aber einige Jahre, bevor man sich dem ersten Album widmen konnte. Man vervollständigte die Band und warf erst mal die EP „Don’t Care“ auf den Markt. Dann sollte aber das Werk erscheinen, welches 1989 die Szene direkt auf Links drehte. „Slowly We Rot“ ist ein Klassiker, ein zeitloses Album, welches seit 30 Jahren noch so schimmert, wie am ersten Tag. Was habe ich dieses Album rauf und runter gehört? „’Til Death“ ballert heute noch gnadenlos gut, wobei man Obituary anrechnen muss, dass sie durch reduziertes Tempo ihr Markenzeichen gesetzt haben. Wo andere eben immer auf das Gaspedal drücken, drosseln die Herren immer wieder das Tempo um noch mehr Dramatik der Sache einzuverleiben. Nun die Neuauflage! Pflicht für alle!
TesseracT – Polaris
TesseracT haben wir „Polaris“ ihr drittes Album veröffentlicht. Damals 2015. Das Brett erscheint nun wieder und zwar auf Vinyl. Was muss man zu diesem Album wissen. TesseracT haben sich dem progressiven Sound verschrieben. Hier und da schimmert Djent durch und dennoch kann man die Band nicht so einfach in eine Ecke stecken. Streckenweise sind die Herren catchy, um dann wieder in guter Meshuggah-Manier dem Frosch die Locken zu trocknen. „One“ und „Altered State“ waren schon großartige Werke, jedoch rückblickend betrachtet wohl nur der Weg. Hier zeigen TesseracT, wie unfassbar tight man technisch agieren kann. Dann gibt es wieder die ruhigeren Momente, welche ein dermaßen homogenes und stimmiges Bild abliefert. Die Briten wissen, was sie tun und dies. Souverän geht man vor, schafft mit Songs wie „Phoenix“ super Gänsehaut-Momente. Und der Groove bleibt dennoch nicht auf der Strecke. Ein Meisterstück vom ersten bis zum letzten Ton.
In Flames – Colony
In Flames muss man wahrlich nicht mehr vorstellen. Wegweisend für den Death Metal und insbesondere die Göteborg-Szene, haben sich die Herren vor vielen Jahren schon einen Namen gemacht. Und ja, Alben wie „Colony“ sind dafür ausschlaggebend. Nun erscheint das Werk aus dem Jahre 1999 erneut, da es schon seit geraumer Zeit vergriffen ist. Der typische Sound wurde hier nochmals verfeinert. Zumindest, wenn man es mit dem Vorgänger „Whoracle“ vergleicht. „Scorn“ arbeitet mit einem verzerrten Gesang, „Ordinary Story“ schlägt sogar Brücken in die Wave-Szene. Auch Anders Friden hat sich damals weiterentwickelt und seine Screams sind energischer und extremer als auf den Alben zuvor. Und dann ist da noch dieser Hit „Coerced Coexistence“, der definitiv ein Anspieltip darstellt. Wem dieses Album von In Flames im heimischen Schrank noch fehlt, der sollte diese Lücke schnellstens schließen. Lohnt sich auf jeden Fall und ist quasi schon Death Metal-Geschichte.
Within Temptation – Resist
Es war lange still um die Niederländer von Within Temptation. „Hydra“ erschien im Jahre 2014, danach widmete man sich Konzerten und im Jahre 2014 sollte mit „Let Us Burn“ ein Live-Erlebnis auf Platte erscheinen. Doch ein Studioalbum? Fehlanzeige, wobei man annehmen sollte, dass die Band direkt das nächste Album nachlegen würde. Schließlich war man auf dem Höhepunkt der Karriere. Nu aber „Resist“, welches direkt mit Fanfaren-Tönen zum Angriff bläst. Die Single ist bekannt, denn schließlich steuert hier Jacoby Shaddix von Papa Roach seinen Gesang bei. „Endless War“ geht in eine völlig andere Richtung und erinnert streckenweise an Hip Hop. Und dennoch groovt der Song wie Sau. Mit „Firelight“ widmet man sich dem Dark Pop zu, während „Raise Your Banner“ härtere Töne anschlägt. Was nun diffus klingt, ergibt im Ganzen dann doch wieder eine stimmige und sehr abwechslungsreiche Platte. Eine, die Within Temptation fetter denn je zeigt.