Unsere Geschenk Tips hinsichtlich Weihnachten gehen in die nächste Runde. Nun reden alle vom Vinyl-Boom. Vom schwarzen Gold und der Tatsache, dass Vinyl doch mehr Seele hat. Zugegeben, ich habe meine Sammlung über viele Jahre aufgebaut, bin aber sprachlos, wenn ich die heißen Scheiben anschaue, die derzeit rauskommen: Ja, verdammte Hake. Der Vinyl-Boom ist geil. Deshalb geht es in der heutigen Ausgabe rein um Vinyl. Wir machen Weihnachten noch geiler! Haut rein.
Rise Against – Wolves
Rise Against liegen uns seit vielen Jahren schon am Herzen. Durch ihre politische Einstellung und der Tatsache, dass man mit Tim McIlrath einen charismatischen und intelligenten Fronter hat, kam die Band aus den staubigen und dunklen Kellerräumen über die Jahre hinweg auf die ganz großen Bühnen. Rise Against schaffen es mit jedem Album ihre Message so dermaßen gut an den Mann (und die Frau) zu bringen, dass man schon von einer Gabe sprechen kann. Hier macht auch das jüngste Album „Wolves“ keine Ausnahme, welches erneut tiefsinnige Texte in einem herrlich zugänglichen Punk-Gewand präsentiert. Ja, mag sein, dass das Schroffe und Ruppige weniger wurde, aber Songs wie „The Violence“ oder auch „Far From Perfect“ zeigen, dass das Herz bei Rise Against an der richtigen Stelle sitzt. Wir haben in unserem Shop – neben ganz vielen anderen Produkten – das aktuelle Album in einer äußerst schicken pinken Version!
Parkway Drive – Horizons
Parkway Drive haben einen ähnlichen Erfolg hingelegt. Aber im Gegensatz zu Rise Against, sind die Australier eher dem Metal zugewandt. Die Anfangstage waren noch gezeichnet von dermaßen schmissigen Riffs, messerscharfen Shouts und bestialischen Drumming. „Horizons“ wäre wohl ein Album, welches dem Fan sofort dazu einfällt. Nun hat das Ding schon ein paar Jahre auf dem Buckel und da haben sich die Herren gedacht, dass eine limitierte Neuauflage doch ganz ratsam wäre. Das Resultat ist eine farbenfrohe Platte mit Splatter-Optik. Da macht das Rausnehmen der Platte schon mehr Spaß. Musikalisch gibt es selbstverständlich die damaligen Hits, die auch heutzutage noch jede Menge Durchschlagskraft haben. Sei es „Siren’s Song“, das stampfende „Carrion“ oder „Boneyards“. Man muss schon ein Kostverächter sein, wenn einen dieses Brett nicht komplett umhaut. Und mit der Produktion des Killswitch Engange Gitarristen Adam Dutkiewicz ist man auch soundtechnisch auf der sicheren Seite.
Northlane – Mesmer
2015 stand man mit „Node“ vor der großen Frage, ob der neue Sänger der Band nicht mehr schadet als Heilsbringer ist. Wir wissen, wie die Sache ausging. „Node“ kam super an und nun stand kurzerhand „Mesmer“ vor der Tür. Ohne Ankündigung und großes „Hey, neues Album kommt“. Die Australier haben sich bei ihrem vierten Album mächtig ins Zeug gelegt, was das Arrangement betrifft. Das Resultat sind Songs, die sich zwischen Gewaltausbrüchen und getragenen Passagen bewegen. Shouts folgen auf engelsgleichen Gesang, Frickel-Soli an der Gitarre sollen auf Riff-Wände treffen. Sei es „Savage“ oder „Solar“, was wohl das Gegenbeispiel zum Opener darstellt: Gegensätze können so herrlich kombiniert werden, dass es einem den Atem verschlägt. Wo „Node“ angeblich schon unerreicht war, setzt man jetzt an und macht weiter. Moderner Metal in feiner Art und Weise und bei uns auf limitiertem pink/purple Vinyl zu haben.
Fjørt – Couleur
Zugegeben, ich tue mich mit deutschen Bands, die auch noch in ihrer Muttersprache singen, wahrlich scher. Zu oft sind die Texte zu belanglos, die man mit um die Ohren geknallt bekommt. Hat also nichts mit der Musik zu tun, sondern lediglich mit den Texten. Nun haben sich aber Fjørt vor einigen Jahren schon auf den Weg gemacht, um deutsche Texte wieder hörbar zu machen. Die Alben haben mich textlich immer berührt, musikalisch sind Fjørt wohl eine der besten Bands überhaupt. Kaum zu glauben, dass ein solcher dichter Post-Hardcore-Sound von einem Trio vorgetragen werden kann. Mit „Couleur“ geht die Band aus Aachen in die nächste Runde und legt auch kurzerhand wieder einen Pit-Stop beim Album „Demontage“ ein. Ähnlich wie das damalige Werk, ist nun wieder eine raue Seite zu erkennen, die beim letzten Album leiden musste. Egal welchen Song man anspielt, das Album ist konsequent eine wahre Ansage.
Dool – Here Now, There Then
Kaum eine Band hat wohl dieses Jahr so viel Aufsehen erregt wie Dool. Die Band aus den Niederlanden hat quasi schon vor der Veröffentlichung den Spannungsbogen maximal ausgedehnt. Mit Mitgliedern der Formation The Devil’s Blood bewaffnet, veröffentlichte die Band um Frontfrau Ryanne Van Dorst das Debüt „Here Now, There Then“. Musikalisch gibt es psychedelischen Rock, der mit Hard Rock, aber auch Gothic gespickt wurde. Das Faszinierende an der Truppe ist, dass eine allgegenwärtige Melancholie sich breit macht und den Hörer über die 8 Songs hinweg auf Schritt und Tritt verfolgt. Und trotz diesen Umstandes ist die Hit-Dichte des Albums stets vorhanden. Ausfälle? Fehlanzeige! Dafür jede Menge großartiger Nummern, die weit über die reguläre Spielzeit eines Songs hinausgehen. Der Spagat zwischen Melancholie und doch fesselnder Energie ist atemberaubend. Nicht ohne Grund im Vorfeld gehyped und definitiv live eine Macht!