Dave Grohl wurde 50. Ein halbes Jahrhundert hat der Mann auf dem Buckel. Bizarr, wenn man sich vor Augen hält, was dieser Tausendsassa schon musikalisch umgesetzt hat. Klar, die Foo Fighters kennt jeder und ja, er war Drummer von Nirvana. Dies ist aber nur ein Zehntel dessen, was Dave Grohl betrifft. Wir fassen mal kurz zusammen.
Wir können nun unsere Lobeshymne am Tag der Geburt starten. Sicher ist der 14. Januar 1969 entscheidend, aber wir beschränken uns auf das musikalische Treiben des Mannes. Die erste namentliche Erwähnung überliefert uns das Jahr 1984. Der 15-Jährige Grohl ist als Gitarrist bei der Band Freak Baby zu Gange. Nach einigen Proben wechselt er zum Schlagzeug und man benannte sich in Mission Impossible um. Mit der Band Dain Bramage – man achte auf den Wortwitz – sollte es 1986 weitergehen, bevor es 1988 zur Band Scream kommen sollte. Die Hardcore-Formation machte von sich reden und ja, auch der Gitarrist Franz Stahl sollte später als Foo Fighters Gitarrist rekrutiert werden. Wenn auch nur mit mäßigem Erfolg. 1990 war jedoch Schicht im Schacht und der folgende Weg des Mannes ist quasi bekannt. Nirvana folgten, der Startschuss für eine Karriere, die ihresgleichen sucht.
Dave Grohl – Ein Tausendsassa der niemals zur Ruhe kommt
Schon während der Nirvana-Zeit schrieb Dave Grohl Songs und veröffentlichte sogar welche. Man denke an „Marigold“, der B-Seite der „Heart-Shaped Box“ Single. Nach dem tragischen Ende von Kurt Cobain war es erst mal still. Doch der musikalische Nimmersatt Grohl konnte nicht auf Lebzeiten sich verbarrikadieren. Die Foo Fighters sollten im Jahre 1994 ihr Album aufnehmen. Korrekterweise muss man sagen, dass Grohl dies alleine aufnahm und erst im Jahre 1995 die Band zusammenstellte. Hits wie „Everlong“ folgten. „My Hero“ oder „Learn To Fly“ ebenfalls. Und immer blieb der Gedanke von Dave Grohl, dass er sich ja musikalisch anderweitig einbringen konnte. Sei es bei den Melvins oder der Backbeat Band noch zu Zeiten von Nirvana. Mike Watts profitierte und ja, auch Tony Iommi, David Bowie oder Tenacious D.. Höhepunkt ist und bleibt aber „Songs For The Deaf“ von den Queens Of The Stone Age. Ein Stoner-Album, welches quasi durch das Schlagzeug dominiert wurde.
Ständig in Bewegung, ständig nur gute Songs
Dave Grohl gilt als einer der besten Drummer. Sein Schlag ist so markant, dass man den Mann aus Tausenden raushören kann. Kollaborationen mit Lemmy bei „Shake Your Blood“ sind legendär, wobei auch die ganze Probot-Geschichte eine Hommage an den Metal ist. Dave Grohl agiert hier als Mittelsmann und zieht alle Register. Bei Nine Inch Nails wurde er tätig, Juliette And The Licks, The Prodigy oder auch die All-Stars-Band Them Crooked Vultures. Er spielte „Wheels“ im Weissen Haus, zelebrierte den Kauf der berühmten Sound City Studios mit einem Tonträger. Ja, verdammte Hacke, der Mann spielte sogar ein Album ein um es mit einer Dokumentation der amerikanischen Musikgeschichte zu verknüpfen. Und über all dem steht und blieb seine herzensgute Art. Wer ihn jemals getroffen hat, muss einfach sagen, dass er der netteste Typ im Rock-Business ist. Und ja, nicht aufgesetzt oder gestellt.
Happy happy Dave Grohl! Bleib wie du bist!
Sein „Fresh Pot“ ist bekannt und zeigt seine Kaffee-Sucht auf. Sein Sturz von der Bühne ging durch die Medien. Und die anschließende Tour, die er sitzend auf einem Thron absolvierte, ist geradezu geschichtsträchtig. Seine Aussage, dass er aus seiner Dummheit (der Sturz) nun noch eine „nette Story“ machen kann, würde ihn jeden Tag erheitern. Uns auch, lieber Dave. Doch was will man einem Mann wünschen, der schon alles hat? Der jeden Tag Songs seiner alten Band Nirvana im Radio hört und mit den Foo Fighters die größten Hallen und Arenen der Welt füllt? OK, wir wünschen ihm einfach, dass er so bleibt wie er ist. Ein Mann, der sich hoffentlich niemals den Hals bricht, wenn er wieder von der Bühne plumpst. Und ja, dass er so kreativ, offenherzig und gutmütig weiter seinen Weg in der Musikbranche geht. Und nun „Play“, wie Dave Grohl es jüngst mit seinem Alleingang gemacht hat!