Mit The Lurking Fear haben wir ein Album der Woche bei EMP gefunden. Nun wird mancher Musikfreund die Stirn in Falten legen, da er mit dem Bandnamen nichts verbinden kann. Soviel sei verraten: „Out Of The Voiceless Grave“ wird euch komplett aus den Schuhen heben. Und das Lineup dieser Truppe ist unfassbar bestechend.
Es ist immer wieder schwer über diesen sogenannten „OK, dann höre ich eben rein“-Punkt zu kommen. Sei es bei einer Band, deren letztes Album alle Erwartungen dezent gegen die Wand gesetzt hat oder eben bei einer Truppe, die man nicht kennt. Letztere Kategorie ist einfach die mieseste. Da ackert man sich wöchentlich durch die Veröffentlichungen und ist einfach nie mit überschüssiger Zeit gesegnet. Und dann dümpeln sich da auch noch Alben von Bands rum, die man nicht kennt. Da macht sich manchmal panische Angst breit, dass man nun den musikalischen Bodensatz hören muss. Doch es gibt diese Fälle in denen man so gnadenlos reich beschenkt wird. Und zu dieser Gattung gehören The Lurking Fear mit „Out Of The Voiceless Grave“.
The Lurking Fear? Nie gehört
Wer nun den Bandnamen bei einer beliebten Suchmaschine eingibt, der wird wohl als erstes auf eine Kurzgeschichte von H. P. Lovecraft stossen. Erschienen im Jahre 1922 und zweifelsfrei keine Literatur, die man im Schulunterricht durchnimmt. Wieso eigentlich nicht? Doch wenn man etwas tiefer in den Untiefen des Netzes sucht, wird man auf eine schwedische Band stossen, die sich erst kürzlich gegründet hat, eine EP bereits veröffentlichte, aber wohl insbesondere mit der Besetzung für Verwunderung sorgen wird. Sei es an der Gitarre Jonas Stålhammar von God Macabre oder auch Bombs Of Hades. Andreas Axelson am Bass, den er auch schon bei Disfear und Tormented zupfte oder Skitsystem-Klampfer Fredrik Wallenberg. Tja, das Beste zum Schluss, denn mit Adrian Erlandsson und Tomas Lindberg von At The Gates macht man den Sack zu und lässt sprachlose Musikfreunde zurück.
Ach du scheisse! Fettes Lineup! Und die Musik so?
Nun sollte auch direkt klar sein, um was es bei The Lurking Fear geht. Wir sprechen von einem Death Metal Album. Eines, welches von Schnickschnack und jeglichen neumodischen Einflüssen so herrlich wuchtig daher kommt. Ein Album, welches eine Hommage an die ganz alten Bands ist, ohne dabei auf den alten Song sich komplett einzuschießen. „With Death Engraved In Their Bones“ oder auch „Teeth Of The Dark Planis“ sind herrliche Songs, die einem regelrecht den Schädel spalten, wenn man sich die Kracher mit Kopfhörern zu Gemüte führt. Aber auch groovig kann man agieren, was sich bei „Winged Death“ zeigt. „The Infernal Dread“ kann hier auch perfekt als Beispiel agieren und macht klar, dass Melodien zwar berücksichtigt wurden, jedoch nie in den Vordergrund treten. Wer ein „Slaughter Of The Soul“ will, der muss enttäuscht werden. Hier wird Zuhören verlangt, anstatt sich von Melodien über das Album hinweg treiben zu lassen.
Zack und Peng: So geht Death Metal
Was den Einfluss von Tomas Lindberg angeht, sollte sich quasi von selbst verstehen, dass sich der gute Mann wieder regelrecht in Rage brüllt. Stets dem Sound dienlich, zelebriert er eben das, was er am Besten kann. Ohne Ausfälle, ohne Neuerungen – wer will die auch bei solch einem Sänger? – und stets auf den Punkt. The Lurking Fear machen einfach 12 Songs, die ballern, jedem Soundcheck bestehen und hier zum Album der Woche führen mussten. Wer was anderes behaupten möchte, der kann dies gerne tun. Ist aber falsch. Und wie Forrest Gump schon sprach „dumm ist nur der, der Dummes tut“. In diesem Sinne: Abmoshen!