Das Album der Woche: Sólstafir mit Endless Twilight Of Codependent Love

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Das Album der Woche: Sólstafir mit Endless Twilight Of Codependent Love

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Sólstafir kommen aus Island, was bekanntlich ein wunderschönes Land ist. Ähnlich wie Island, ist es auch mit dieser Band. Einmal gehört oder gesehen, geht sie einem nicht mehr aus dem Kopf. „Endless Twilight Of Codependent Love“ stellt hier keine Ausnahme dar und ist unser Album der Woche.

Sólstafir sind eine dieser Bands, die irgendwie immer Alles richtig machen. Bedeutet der Name doch schon ausbreitende Sonnenstrahlen, so leuchtet auch die Diskografie der Herren in einem mehr als anmutenden Licht. 1994 von Aðalbjörn Tryggvason und Halldór Einarsson gegründet und als Nebenprojekt gedacht, nahm man bereits im Dezember des selben Jahres G. Ó. Pálmason mit an Bord. Der Schlagzeuger, welcher den Spitznamen Gummi hat, sollte das Trio komplettieren. Nach den Demos 1995, 1997 und 1998 veröffentlichte man 2002 das erste Studioalbum mit dem Namen „Í Blóði og Anda“. Von da an, sollte es steil aufwärts gehen. Sei es mit „Masterpiece Of Bitterness“ oder „Köld“, mit „Svartir“ oder dem Überalbum „Ótta“. Sólstafir überzeugten mit jedem Album und ihre Bühnenpräsenz sucht sinnlos Vergleiche. Anmutend, betörend und in einer eigenen Welt agierend, sind Sólstafir eine Klasse für sich. Abgerundet durch die isländische Sprache, kommt ihr progressiver Rock mit Anleihen aus dem Metal an.

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Die vier Herren aus Island wissen, wie man den Zuhörer für sich gewinnt: Sólstafir. (c) By Season Of Mist

„Endless Twilight Of Codependent Love“ ist das Licht am Ende des Tunnels

2020 ist ein verrücktes Jahr und der Nachfolger zu „Berdreyminn“ ist quasi Licht am Ende des Tunnels. „Endless Twilight Of Codependent Love“ stellt das siebte Album in der Bandgeschichte dar und reiht sich herrlich zu den bisherigen Alben ein. Wenn man den Frontmann Aðalbjörn nach dem Stil seiner Band fragt, antwortet er, dass man „bananenförmig“ zu Gange wäre. Diese Arbeitsweise zeigt sich nun auch auf diesem Album. Punktuell geht man den Anfängen der Band zurück, um diese zu verbessern. Wobei das Wort „verbessern“ negativ behaftet ist und man vielmehr sagen muss, dass sie agieren, wie eine Band 26 Jahre nach ihrer Gründung agiert. Verbessern ist hier als „Hinzunahme alter und bekannter Elemente zu verstehen, die man selbst als verloren geglaubt hat“, gibt der Frontmann von sich. Was nun wie eine vorgezogene Midlife-Crisis klingen mag, ist eher als Frischzellen-Kur zu verstehen. Ein Heraufbeschwören alter Tage, die erfrischend wirken.

 

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„Endless Twilight Of Codependent Love“ ist ein anmutend schönes Album. Fans werden auf ihre Kosten kommen.

Sólstafir verzaubern den Hörer wieder

Man warf Sólstafir immer wieder vor, dass sie zu verkopft und denkend an ihre Alben herangingen. Dies zeigte sich darin, dass Alben wie „Ótta“ oder auch „Klöd“ stringent zusammenhängend waren und wenig Raum für Experimente ließ. Dies ist nun mit „Endless Twilight Of Codependent Love“ anders und Sólstafir trauen sich an Ausbrüche heran. Sei es „Her Fall From Grace“ oder „Or“ sind Paradebeispiele dieser neugewonnenen Freiheiten. Sólstafir experimentieren, wie sie es sich bisher nie gewagt haben. Das neue Album hat auch einen raueren Charme und spannt hier die Brücke zu Alben wie „Masterpiece Of Bitterness“. Dem gegenüber steht der Opener „Akkeri“, der ausladender gar nicht sein kann. Dies macht das Album in Gesamten unfassbar spannend und kurzweilig. Ebenfalls auffallend ist, dass Sänger Aðalbjörn präsenter ist. Ein Umstand, der sich durch die Produktion ergibt, was das Kantige und Ruppige der Platte unterstreicht.

 

Mit 63:05 Minuten Spielzeit und insgesamt 9 Songs beweisen Sólstafir erneut, dass sie eine Klasse für sich sind. Zurecht unser Album der Woche bei EMP. 

 

Autor: Peter

Ich schreibe seit 2009 für EMP, von Produkttexten über Reviews bis hin zu Beiträgen im Blog. Meine größte Passion ist meine Familie und die Fotografie sight-of-sound.de!. Ich lebe in Hamburg, liebe Platten, Filme, Konzerte und gute Bücher. Musikalisch bin ich weniger engstirnig, denn letztendlich muss Musik gut gemacht sein und mich packen!

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