Das Album der Woche: Seether mit Poison The Parish

EMP Blog 🤘 Bands, Entertainment, Gaming & mehr 🤘 EMP

Erfahre alles rund um deine Lieblingsthemen ✅ Bei uns im EMP Blog blicken wir hinter die Kulissen von Bands, Filmen, Serien, Gaming uvm ► Jetzt dabei sein

Das Album der Woche: Seether mit Poison The Parish

| Keine Kommentare

Seether-Banner

Seether hatten es nicht immer leicht. Als Grunge-Ausläufer abgestempelt, musste man sich erst Respekt verschaffen. 28 Jahre später sollte dies geschafft sein. Und mit „Poison The Parish“ haut man direkt mal das beste Album ihrer Karriere raus. Zurecht unser Album der Woche hier bei EMP.

Ich kann mich noch gut erinnern, als ich Shaun Morgan zum ersten Male hörte. Damals gab es noch Musik-Fernsehen. Also so richtig mit Videoclips und fast keiner Werbung. Sicher waren die Jamba-Klingeltöne damals schon nervig, aber mit „Gasoline“ bekam man eine schmissige Nummer der Südafrikanischen Band serviert. „Fine Again“ sollte dann auch die damalige Freundin begeistern. Doch der Vorwurf ein Ausläufer der Grunge-Bewegung zu sein, der blieb. Selbst 6 Jahre nach dem Tode von Cobain, der ja unweigerlich das Ende dieser Bewegung markieren sollte.

Seether – Das Ende der musikalischen Durststrecke ist erreicht

Mit „Disclaimer“ und „Disclaimer II“ sollte man zu Beginn des neuen Jahrtausends die Karriere ankurbeln. Insbesondere „Broken“ schlug ein wie eine Bombe, da man hierfür Amy Lee von Evanescence gewinnen konnte. „Karma And Effect“ bremsten Seether etwas aus und erst die Akustik-Geschichte „One Cold Night“ sollte zeigen, was in dieser Band steckt. Doch die wenigsten Menschen wissen, dass dieses Erlebnis aus der Not heraus entstanden ist. Anstatt eine Show aufgrund von Krankheit abzusagen, beschloss man, das Konzert leiser anzugehen. Die Ära „Finding Beauty In Negative Spaces“ bis hin zu „Isolate And Medicate“ konnten man akzeptieren, wenn man Seether aufgeschlossen gegenüber stand. Doch leider war diese auch weniger ruhmreich, als so mancher Fan es sich erhofft hatte. Damit ist nun 2017 definitiv Schluss.

Seether - Artwork

„Poison The Parish“ so der Name des neuen Werkes. In der Bandgeschichte wohl das stärkste Teil bisher.

„Poison The Parish“ ist vom ersten Ton an ein packendes Teil

Poison The Parish“ markiert das siebte Album in der Diskografie von Seether. Gleichzeitig aber auch das stärkste, seit ihrem Debüt. Mit „Stoke The Fire“ geht man auch direkt in die Vollen. Ein sattes Riff mit dominantem Drumming stellt klar, dass Seether wieder so richtig brennen. Die Whiskey-geschwängerte Stimmte von Shaun setzt verhallt ein, um sich nach wenigen Zeilen in ihrer vollen Pracht zu zeigen. Eine düstere Nummer, die sich als der perfekte Opener erweisen soll. Durch die Zunahme an Intensität schraubt sich der Härtegrad enorm in die Höhe, was durch astreines Geschrei seitens des Sängers einzementiert wird. Kann man weiterhin ein solch hohes Niveau halten oder wurde das Pulver bereits zu Beginn verschossen?

Seether - 2017

Seether in ihrer aktuellen Besetzung. Die Band hat sich amtlich ins Zeug gelegt für Album Nummer 7. Foto: Marina Chavez

 

Dunkel und mit Tiefgang zu Gange

Mitnichten, wie „Something Else“ direkt zeigt. Ein disharmonischer Mammut-Song, welchem man auch noch textlich dunkel ausgestattet hat. Man hat den Eindruck, dass der Song einen Drang hat aus den Fugen zu geraten, was aber durch die Omnipräsenz von Shaun Morgan verhindert wird. Starke Kiste und definitiv einer der herausragendsten Songs, den Seether jemals zu Papier gebracht haben. Mit „I’ll Survive“ bewegt man sich auf gewohntem Terrain, was im Umkehrschluss bedeutet „Seether, wie man sie schätzt und liebt“. So balladesk „Against The Wall“ auch beginnt, so episch entwickelt sich die Nummer über die Spielzeit hinweg. Ein Tiefgang, welchen man bei vorherigen Alben streckenweise sich gewünscht hat.

Seether - Banner

Das Album wurde von Sänger Shaun in Eigenregie produziert. Foto: Marina Chavez

Nummer 7 ist quasi ein DIY-Projekt

„Count Me Out“, bereits im Vorfeld ausgekoppelt, wirkt zunächst gemässigt, soll aber ein wahrer Nackenbrecher sein. Mit einem – zugegeben technisch einfachen – Riff der Sonderklasse, stampft man durch Nummer und macht hierbei eine mehr als gute Figur. Wobei es bei den insgesamt 12 Songs eh keinen Ausfall gibt. Das Gegenteil ist der Fall, denn mit „Poison The Parish“ liefert man endlich wieder das Album an, welches der Fan sich so lange gewünscht hat. Darüber hinaus muss noch erwähnt werden, dass Shaun Morgan hier nicht nur als Songwriter, sondern auch als Produzent in Erscheinung tritt. Glückwunsch auf ganzer Linie!

 

Autor: Peter

Ich schreibe seit 2009 für EMP, von Produkttexten über Reviews bis hin zu Beiträgen im Blog. Meine größte Passion ist meine Familie und die Fotografie sight-of-sound.de!. Ich lebe in Hamburg, liebe Platten, Filme, Konzerte und gute Bücher. Musikalisch bin ich weniger engstirnig, denn letztendlich muss Musik gut gemacht sein und mich packen!

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.


%d Bloggern gefällt das: