Rise Against machen per se Remmidemmi. Dass die Band um Tim McIlrath auch anders kann, zeigen sie mit unserem Album der Woche. „Ghost Note Symphonies, Vol. 1“ ist ein Akustik-Album der besonderen Art. Mit viel Liebe zu Details, werden Songs neu interpretiert.
Rise Against! Eine Band, die immer wichtige Botschaften hat und mit amtlich viel Melodien und Hooks in petto hatten. Rise Against sind aber auch eine Band, die sich von den ganz ruppigen Zeiten verabschiedet haben. Vielmehr agierte man mit den letzten Alben eher Mainstream-lastiger, ohne jemals die Abstempelung „Ausverkauf“ komplett zu kassieren. Klar, kritische Stimmen gab es schon, jedoch sollten diese verpuffen. Zu groß wurde die Anhängerschaft, zu viele neue Fans konnte man durch zahlreiche Konzerte und Festivals für sich gewinnen. Und trotz der Tatsache, dass aus der einstigen DIY-Band ein Großunternehmen wurde, ist und bleibt die Message von Rise Against eine ehrliche und offene: „Verschließt die Augen nicht und geht offen durch die Welt“, propagierten Rise Against immer. So nun auch mit „Ghost Note Symphonies, Vol. 1“.
Rise Against und neue Songs? Fast!
Was gibt es nun als neuen musikalischen Erguss aus dem Hause Tim McIlrath und Co? Neue Songs? Fehlanzeige! Schmissige Riffs, tosende Drums und Geschrei? Auch nicht, denn Rise Against haben sich an ein Akustik-Album getraut! Eines, welches laut Titel der erste Schlag sein soll, denn bekanntlich muss man nach einer „1“ auch eine „2“ folgen lassen. Und ja, Akustik-Alben sind derzeit sehr angesagt. Dennoch darf man sich auf dieses Album einlassen, nein, man muss sogar. Nach 17 Jahren Bandgeschichte darf man sehr wohl auch mal das als Album bringen, was man immer wieder dargeboten hat. Denn, wenn dies auch dem ein oder anderen Fan nicht bewusst ist, Rise Against haben immer wieder Akustik-Songs aufgenommen und dargeboten. Was dennoch bleibt ist die Verwunderung über die Songauswahl. Man sucht Songs wie „Prayer Of The Refugee“ oder „Ready To Fall“ vergebens. Auch 10 Songs in Summe sprechen eine klare Sprache. Mehr Qualität, anstatt Quantität.
Die Skepsis soll schnell weichen
Die anfängliche Skepsis wich sehr schnell, als „The Violence“ oder auch „Audience Of One“ minimalistisch und dennoch aussagekräftig daher kommen. Neben Akustikgitarre, sollen Streicher Tim McIlrath begleiten, die die Bridges und Refrains untermauern und betonen. Die Ukulele bei „Faint Resemblance“ gibt dem Song einen ganz anderen Drive, „Savior“ lebt von den angesprochenen Streichern am meisten und wird wohl zu der besten Nummer des Albums „Ghost Note Symphonies, Vol. 1“ erkoren. Hier zumindest. Aber auch „Far From Perfect“ besticht dermaßen, dass Rise Against den Song in dieser Version in ihre Setlist zur anstehenden „Mourning In America“-Tour aufnehmen sollten. Tausende Stimmen werden das „We are far from perfect. But perfect as we are. We are bruised, we are broken. But we are goddamn works of art. Works of art“ mitsingen. Tausende Menschen werden der Band dankbar sein, dass es diesen Song gibt.
„The Ghost Symphonies, Vol. 1“ steckt voller Liebe
„The Ghost Symphonies“ ist ein geiles Album. Eines, welches laut ist, ohne laut zu sein. Eine Symbiose aus großartigen Emotionen und politischer Message. Ein Album, welches insbesondere durch die markante Stimme von Tim McIlrath lebt, der in einer katholischen Schule seine Liebe zur Musik entdeckt hat, die er dann dem Punk verschrieben hat. Eine Liebe, die wir nur erwidern können. Aber eben zu Rise Against „The Ghost Symphonies, Vol. 1“. Es mögen bitte noch weitere Songs folgen!