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The Offspring sind zurück. 2012 kam das letzte Lebenszeichen, 2021 geht es weiter. „Let The Bad Times Roll“ ist erneut ein Album, welches Trübsal vertreibt. Doch dies ist geradezu Pflicht, wenn wir von The Offspring sprechen. Unser Album der Woche bei EMP!
The Offspring haben damals mit „Self-Esteem“ eine Tür aufgestossen, die sie damals selbst noch suchten. Der Klassiker aus dem Jahre 1995 machte „Smash“ zum erfolgreichsten Album auf einem Indie-Label. Bis zum heutigen Tage wohlgemerkt. Brett Gurewitz, Labelchef und darüber hinaus Gitarrist bei Bad Religion, freut sich sicherlich heute noch über diesen Rekord. Doch zurück zu The Offspring: Ja, die Band hat damals mit einem Song geradezu Millionen von Punkern ins Leben gerufen. Manch einer davon ist es noch heute und darf mit Fug und Recht sagen, dass The Offspring damals der Wegbereiter war. Ein Umstand, den Szene-Weggefährten nicht gerne hörten und hören. Zu angepasst seien The Offspring. „Den Punk nicht richtig darstellen“ munkelten die anderen. Wahrlich haben The Offspring den Punk anders gelebt, als dies andere Bands machten. Doch muss der eingeschlagene Weg unbedingt schlechter sein? Darüber streitet man sich seit 1995.
The Offspring – Neuer akademischer Titel, neuer Bassist
Seit diesem Jahre ist viel Zeit vergangen. Manch ein damaliger Punk-Fan hat heutzutage einen derart spießigen Job, dass er sich dies niemals erträumt hätte. Und The Offspring? Die sind immer noch am Start. Das letzte Album erblickte das Licht der Welt 2021. „Days Go By“ der Name. Seitdem schrieb mal vereinzelte Songs für Filme, Dexter Holland ist mittlerweile mit einem Doktor-Titel dekoriert und ein neuer Basser musste 2019 her. Mit „Let The Bad Times Roll“ soll nun wieder den Fokus auf die Band und ihre Musik richten. In Zeiten von Corona ist der Titel schon die halbe Miete und genau dies darf man auch so auffassen. „Alles ist kacke, aber wir machen das Beste draus“ ist in diesen Tagen gerade das, was der geneigte Hörer eben hören will. Doch zweitrangiger wird die Musik dadurch keinesfalls. Vielmehr ist es so, dass man sich eher an das Album herantraut.
„Alles scheisse?“ – Nicht mit The Offspring
Ein „Alles ist scheisse und uns auch“ will man wahrlich nicht haben. Dafür reichen die alltäglichen News. So startet man mit „This Is Not Utopia“ direkt gut gelaunt in das Album. Der markante Gesang von Dexter zum Einen, der Fun-Punk zum anderen. Beides in 2:38 Minuten gemischt ergibt einen herrlichen Song, der insbesondere durch seinen Refrain lebt. Wo ist die Veränderung zu früheren Werken? Bedarf es denn immer eine? Ist eine gewisse Kontinuität nicht viel spannender? Die Radiotauglichkeit ist gegeben, was The Offspring aber noch nie störte. Der Titelsong „Let The Bad Times Roll“ kommt leichtfüßig daher, versprüht Charme und geht ins Ohr. Folglich geradezu ein Start-Ziel-Sieg, den man der Band gerne zuspricht. „Behind The Walls“ und „Army Of One“ bilden einen herrlichen Doppelschlag. Während letzteres einen das Skateboard aus dem Schuppen holen lässt, ist „Behind The Walls“ eine starke und harmonische Midtempo-Nummer.
Selbst Klassik wird zum Besten gegeben
„Breaking These Bones“ thematisiert Depressionen. Zeilen wie „My bed is my throne“, „Grief is the weight“ oder auch „Breaking the bones“ selbst sprechen eine deutliche Sprache. Dexter Holland thematisierte über all die Jahre hinweg das Bild eines Einzelgängers. Mit Edvard Grieg und seinem „In The Hall Of The Mountain King“ fahren The Offspring kurzerhand noch Klassik auf. Instrumental versteht sich, Alles andere wäre auch sinnlos. Mit „Gone Away“ und „Lullaby“ setzt man am Ende noch zwei Balladen ab, die die Sache spannend und abwechslungsreich machen. Kurzum: Die 12 Songs vergehen schneller, als es dem Hörer lieb sein wird. „Let The Bad Times Roll“ ist ein herrliches Album. Eines, welches in diesen Tagen wie Sonne auf dem Gesicht ist. Unser Album der Woche
Ich schreibe seit 2009 für EMP, von Produkttexten über Reviews bis hin zu Beiträgen im Blog. Meine größte Passion ist meine Familie und die Fotografie sight-of-sound.de!. Ich lebe in Hamburg, liebe Platten, Filme, Konzerte und gute Bücher. Musikalisch bin ich weniger engstirnig, denn letztendlich muss Musik gut gemacht sein und mich packen!