Harakiri For The Sky liefern uns das Album der Woche. Ja, es gab einen kleinen Shitstorm im Vorfeld zu „Mære“. Ändert aber nichts an dem gnadenlos guten Album, welches es in sich hat. Aber lest selbst, was die Österreicher hier abliefern. Unser Album der Woche bei EMP!
Da ist es nun das neue Album von Harakiri For The Sky. Was gab es im Vorfeld von „Mære“ Stress um dieses Album. Grund hierfür war der Umstand, dass das Duo aus Österreich Audrey Sylvain als Gastsängerin haben wollte. Doch wie die Band selbst einräumt, hat man die Dame schlecht recherchiert und beleuchtet. Sylvain war bei Peste Noire tätig und hat einen nationalistischen Hintergrund. Ein Umstand, der der Band auf die Füße fiel! Der Shitstorm war quasi perfekt. Sänger J.J. gibt selbst zu, dass man ihr eine zweite Chance geben wollte, der Aufschrei aber so groß war, dass man erst hier erfahren habe, was die Frau so unter der Hand treibt. Man kickte sie vom Album, Sylvain war sauer und postete Screenshots, die belegen sollten, dass Harakiri For The Sky nur Verkaufszahlen im Kopf hätte und man quasi das große Geld machen wolle.
Harakiri For The Sky lieben die Überlänge
Natürlich Unfug, wenn man sich anschaut, in welchem Genre sich Harakiri For The Sky bewegen. Wir sprechen nicht von Mainstream-Musik, die aus allen Airplays der hiesigen Radiostation purzeln würden. Nein, auch ausverkaufte Stadien sind nun nicht das, was Harakiri For The Sky bespielen. Und dennoch darf man einer Band aus dem Post Black Metal zugestehen, dass sie ebenfalls keinen Boykott erleben. Die Wogen haben sich geglättet und „Mære“ soll hier als Album besprochen werden. Eines, welches geradezu unfassbar ausufernd daher kommt und dennoch keine Note zu viel aufweist. Wo „Arson“ mit rund 76 Minuten schon ein Koloss war, ist „Mære“ mit 85 Minuten ein wahres Monument. 1,5 Stunden Musik, die natürlich wieder die Grenzen des Post Black Metal neu absteckt und definiert. Ein Album, welches von der Produktion her keine Wünsche offen lässt und mit sehr viel Detailliebe auffahren kann.
„Mære“ ist ein gewaltiger Koloss von Album
„Mære“ ist die konsequente Weiterentwicklung von „Arson“. Ein Weg, welcher eingeschlagen wurde und nun unbeirrt weiter gegangen wird. Selbstverständlich sind die Grundpfeiler des fünften Albums erneut Themen wie Verzweiflung, Wut und Schmerz, welche in ein Korsett aus Melancholie und gnadenlos guten Melodien gepackt wird. Sänger J.J. gibt sich stimmlich in einer unfassbar starken Verfassung und lässt Vergleiche zu Torsten von Agrypnie zu. Dabei kopiert man aber keine Weggefährten, sondern baut hier vielmehr den eigenen Sound noch weiter aus. Dass dieser unverkennbar ist, hat sich über die letzten Jahre quasi manifestiert. „Mære“ muss sich an starken Vorgängern messen lassen, kann aber auch ganzer Linie überzeugen. Hier gibt es wahrlich keine Aussetzer, Filler oder Momente, an denen man sich eine kürzere Spielzeit wünscht. Harakiri For The Sky machen Alles richtig und selbst das Cover von Placebo in Form von „Song To Say Goodbye“ überzeugt. Unser Album der Woche bei EMP!