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Das Album der Woche: Genghis Tron

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Genghis Tron - Band 2020_1
Genghis Tron sind zurück. Rund 10 Jahre nach der Verkündung einer Pause, meldet sich die Band mit „Dream Weapon“ wieder in die Gedächtnisse der Fans. Doch der Sound hat sich gedreht. Komplett! Unser Album der Woche, gerade aus diesem Grunde! Genghis Tron waren eine dieser Bands, die mächtig Staub aufgewirbelt haben. Die US-Amerikaner fanden sich 2004 zusammen, obwohl doch eine beachtliche Entfernung zwischen den Bandmitgliedern bestand. Zumindest im späteren verlauf. Man startete in Poughkeepsie im Bundesstaat New York. Während der aktiven Zeit verteilte man sich jedoch auf Brooklyn (New York) und San Francisco, was bekanntlich in Kalifornien liegt. Die ersten Gehversuche der Band schlugen direkt beim Label Relapse ein, welche Genghis Tron kurzerhand unter Vertrag nahm. Der Grundstein wurde 2006 mit „Dead Mountain Mouth“ gelegt, was Anhänger der härteren Musikart erschreckte und gleichzeitig erfreute. Die vierköpfige Band mischte Metal mit elektronischen Elementen, wie man es vielleicht zuvor in dieser schrillen Art und Weise noch nicht erlebt hatte. Die Meinungen gingen auseinander: Während die eine Fraktion diesen wilden Ritt abfeierte, versuchten andere Gründe zu finden, wieso man Genghis Tron nicht als Metal klassifizieren konnte. 
Genghis Tron - Band 2020_2
Nach 10 Jahren hat die Band neue Musik für uns. Komplett anders, aber gerade deshalb so unfassbar gut. (c) by Relapse Records

Genghis Tron haben schon immer gemacht, was sie machen wollten

Aber es ist wie es so oft ist: Auch schlechte Publicity ist Publicity. Während die einen aus Vorfreude sich das Debüt anschafften, wollte andere die Band erleben, um sich selbst ein Bild dieser „Blasphemie des Metals“ machen zu können. Genghis Tron juckte dies wenig. Touren mit Converge, The Fall, aber eben auch The Dillinger Escape Plan folgten und der Exoten-Status konnte ausgebaut werden. 2008 dann der zweite Schlag in Form von „Board Up The House“, was das Debüt in den Schatten stellen sollte. Noch raffinierter, noch gewitzter und ja, noch wahnsinniger agierte man. Alleine der Opener und Titeltrack „Board Up The House“ sprach eine neue Sprache. Epischer, monströser, brutaler und doch irgendwie strukturierter im Chaos empfand man die Band und ihre Musik. Rock Sound schlug es sogar als „Album des Jahres 2008“ vor. Touren folgten und dennoch verkündete man 2010 eine Pause. Wie lange? Dies stand in den Sternen.
Genghis Tron - Band 2020
Alter Sänger ist raus und wurde ersetzt, Schlagzeuger kam hinzu. Genghis Tron in ihrer Neubesetzung. (c)by Relapse Records

Das Comeback nach 10 Jahren mit „Dream Weapon“

Erst im August 2020 verkündete man, dass man sich im Studio befinden würde um mit Kurt Ballou (Converge) aufzunehmen. Eine Reunion mit der Aussicht auf neues Material? Genau, wobei man 2010 verkündete, dass die Pause so lange gehen würde, bis man eben neues Material schreiben würde. Geschlagene 10 Jahre hat dies somit gedauert. Sänger Mookie beteiligte sich nicht an der Reunion und Genghis Tron fanden einen neuen Mann mit Toni Wolski. Ebenfalls ist Drummer Nick ein Neuzugang, wobei hier nochmals erwähnt werden muss, dass die Band bis 2020 immer nur mit einem Drum Computer gearbeitet hat. Ob sich dies im Sound bemerkbar macht? Klingen Genghis Tron mit „Dream Weapon“ anders? Ja, ein definitives Ja. Wir sprechen von einer 180-Grad-Wendung, welche aber die Band für mich – und sicher für viele andere auch – jetzt erst so interessant und attraktiv macht.
Genghis Tron - Cover
Schlicht und nicht überladen ist das Artwork des neuen Albums „Dream Weapon“.

„Nintendocore“ war gestern – Elektro ist heute

Vorbei sind die Zeiten der Schreierei, der Blast Beats und vorbei ist der „Nintendocore“, welchem man der Band immer wieder attestierte. Das neue Album ist minimaler Post-Rock, der sich im Elektronischen suhlt. „Dream Weapon“ ist mehr Tangerine Dream als The Dillinger Escape Plan. Auch Toni steuert der Sache durch seine Vocal Effekte mehr Deftones oder Slowdive bei, als es zuvor jemals der Fall war. Dies mag nun alte Fans verschrecken oder sogar vor den Kopf stossen, jedoch ist „Dream Weapon“ ein Koloss von Album, der tief schürft und dabei episch daher kommt. Songs wie „Pyrocene“ liebäugeln mit Industriual, der Titeltrack knüpft ein wenig an die alten Tage an, wenn auch nur von der musikalischen Umsetzung. Genghis Tron haben sich mit „Dream Weapon“ neu erfunden, zeigen alten Fans die lange Nase und unterstreichen, dass sie letztendlich machen, was sie wollen. Das Resultat ist ein Album, welches den Hörer in seinen Bann zieht. Unser Album der Woche und dies aus einem sehr guten Grund! Checkt es aus, lasst euch faszinieren und erlebt Genghis Tron 2.0!

Autor: Peter

Ich schreibe seit 2009 für EMP, von Produkttexten über Reviews bis hin zu Beiträgen im Blog. Meine größte Passion ist meine Familie und die Fotografie sight-of-sound.de!. Ich lebe in Hamburg, liebe Platten, Filme, Konzerte und gute Bücher. Musikalisch bin ich weniger engstirnig, denn letztendlich muss Musik gut gemacht sein und mich packen!

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