Disturbed und Album der Woche bei EMP? Ja, auch nach dem Welthit „Sound Of Silence“ geht es für die Band weiter. Man hat sich die Erwartungen der Fans zu Herzen genommen. Das Resultat ist ein homogenes Album, welches sowohl neue Facetten der Band aufzeigt, aber eben auch alte Trademarks aufweist. Bockstarke Platte!
Kann es ein Leben nach „Immortalized“ geben? Kann man einen Erfolg wie „Sound Of Silence“ übertreffen? Fragen, die man berechtigterweise stellen muss und kann. Disturbed mussten sich diesen Fragen stellen und stellen mit „Evolution“ den Nachfolger vor. Ein Album, welches man sehnlich erwartet hat, jedoch auch einen gesunden Respekt und eine leichte Skepsis diesem gegenüberstellte. Doch die Vorfreude sollte dann doch überwiegen. Vielmehr noch: Nachdem Disturbed die erste Vorab-Single bei YouTube online stellten, war man sich sicher, dass Disturbed den Druck in starke Songs umwandeln können. Doch lasst uns etwas genauer auf das neue Album der Band um David Draiman schauen. Das siebte Album hat dies mehr als verdient!
Disturbed are back! Und wie!
Bereits der Opener macht klar, dass man Disturbed nicht unterschätzen sollte. Zweifler werden mit einem fetten Riff und einem herzlichen „Are You Ready?“ begrüßt. Fragen? Direkt nach den ersten Takten ist man sich darüber im Klaren, welch Potential diese Band doch hat. Eine fette Produktion, jede Menge musikalische Facetten und ein treibendes Tempo werden einem serviert. Mit einer gewissen Eingängigkeit, manövriert sich der Song direkt in den Gehörgang und frisst sich dort fest. David Draiman ist in bester Form, wobei auch seine Kollegen Dan Donegan, John Moyer und Mike Wengren sich nicht bitten lassen. Der Erfolg gibt dem Vierergespann schließlich recht und man konnte bereits 2016 auf 15 Millionen verkaufte Alben blicken. „No More“ spinnt den roten Faden sauber weiter, wenn auch etwas gedrosselter. Stampfend arbeitet man sich in in Industrial-Gefilde, die der Band sehr gut stehen.
… man kann mehr als Coversongs
„Sound Of Silence“ ist eine Hymne. Muss man neidlos sagen. Doch Disturbed müssen sich wahrlich nicht an bestehenden Songs vergreifen, wie „A Reason To Fight“ zeigt. Eine Ballade, die in eine ähnliche Kerbe wie der Welthit schlägt und darüber hinaus dem Album einen ganz besonderen Moment beschert. Leichtfüßig kommt die Nummer daher, mit jeder Menge Emotionen ausgestattet und wahrlich Tiefgang. „In Another Time“ dagegen hat eine gewisse Theatralik und selbst das Wort „Weltuntergang“ kann hier verwendet werden. Mit Beats und reichhaltig elektronischen Spielereien ausgestattet, wird hier dem Hörer eine opulente Nummer beschert. „Stronger On Your Won“ ist dagegen eine Nummer, die musikalisch Mut macht. Gerade zu positiv werkeln hier Disturbed sich durch die Spielzeit. „Watch You Burn“ dürfte alte, aber auch neue Fans zusammenbringen. „Hold On To Memories“ wird zu einer Lieblingsnummer bei den Fans avancieren und „Already Gone“ ist wohl der beste Abschluss, den „Evolution“ haben kann. Hier macht sich nochmals Gänsehaut breit und David Draiman hat hier seinen ganz großen Auftritt.
Evolution ja! Alte Trademarks aber auch!
Doch ist nun „Evolution“ wahrlich eine Weiterentwicklung? Oder sprechen wir von einem konstanten Abliefern? Wir halten fest, dass „Evolution“ keinesfalls ein Rückschritt ist. Nein, die Band haut 2018 neue Inspirationen in die Waagschale. Man merkt, dass man behutsam das Songwriting umgesetzt hat und mit mehr Druck an die Sache rangeht. Wo beim Vorgänger das Album zu sehr an einem Song gemessen wurde, so sehr vereint man hier alle Tracks zu einem großen Ganzen! Und wer nach dem regulären Album immer noch Bock auf mehr Disturbed hat, dem empfehlen wir die Deluxe Edition. Inklusive einem Gastauftritt von myles Kennedy beim Übersong „The Sound Of Silence“. Aber auch ohne Deluxe-Zusatz ist dieses Album zurecht das Album der Woche bei EMP.