Das Album der Woche: Dillinger Escape Plan mit Dissociation

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Das Album der Woche: Dillinger Escape Plan mit Dissociation

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Das Album der Woche servieren uns The Dillinger Escape Plan. Mit dem Werk „Dissociation“ soll die Band nun auf Eis gelegt werden. Aber aus Mitleid haben wir den Herren sicherlich nicht diese Ehre erteilt. 

The Dillinger Escape Plan sind nicht für jedes Ohr vorgesehen. Damals, als System Of A Down ihr Album „Toxicity“ hierzulande live vorstellten, war diese Band mit an Bord. Während die Mehrheit der Anwesenden auf Hits wie „Chop Suey“ warteten, erfreute sich ein auserlesener Kreis an Menschen an dieser Vorband. Wo andere ungläubig den Kopf schüttelten und sich Bier besorgten, hoben andere die Fäuste zu den asynchronen Klängen in die Höhe. Während andere sich fragten, wie kaputt und (entschuldigt bitte den Ausdruck) abgefuckt Musik sein kann, entwickelte sich ein kleiner Moshpit vor der Bühne. Mathcore hatte einen Namen: The Dillinger Escape Plan.

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Ja, bei The Dillinger Escape Plan geht es stürmisch zu.

The Dillinger Escaple Plan – Fernab von Mainstream

Seither hat sich viel getan und Bands dieser Musikrichtung schossen aus dem Boden wie Pilze im Wald. The Dillinger Escape Plan blieben aber immer unangetastet. „Calculating Infinity“ war der absolute Brainfuck und forderte der Hörer enorm viel Hirnschmalz ab. „Miss Machine“ war dagegen schon zugänglicher. Mit „Iron Works“ und „Option Paralysis“ konnte man sogar Menschen überzeugen, die Wert auf Melodien legen. Eine Radiosingle lieferten The Dillinger Escape Plan dennoch nicht ab. Mit „One Of Us Is The Killer“ machte man 2013 nochmals auf sich aufmerksam. Und ja, auch hier konnte man auf ganzer Linie überzeugen.

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Die Band hat sich entschlossen, nach dem Album und der Tour die Pforten zu schliessen.

 Man schließt den Laden für immer

Während in den letzten Jahren die Musiker und insbesondere Gitarrist Ben Weinman sich anderen Bands widmeten, geriet The Dillinger Escape Plan ein wenig in Vergessenheit. Doch „Dissociation“ sollte im August diesen Jahres angekündigt werden. Mit „Limerent Death“ haute man eine Single raus, die so dermaßen zerfahren und am Rande des Wahnsinns sich abspielt, dass einem schummrig wird. Dem musikalischen Nackenschlag sollte auch eine News folgen, die die Fans weltweit irritierte. Das Kapitel „The Dillinger Escape Plan“ soll geschlossen werden. Aus, Schluss und vorbei mit der Band, welche sich einen Namen gemacht hatte. Was zuerst als Pause auf unbestimmte Zeit angekündigt wurde, soll laut Sänger Greg Puciato eine Auflösung sein. Somit sprechen wir bei „Dissociation“ von weit mehr als einem weiteren Album.

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Das neue und letzte Album der Band spiegelt die komplette Bandbreite der Herren wider.

Zwischen Genie und Wahnsinn….

Die bereits bekannte Single soll die musikalische Achterbahnfahrt einläuten. Eine Fahrt, die noch einmal aufzeigen soll, welche Extreme in dieser Band schlummern. The Dillinger Escape Plan wollen viel und bieten noch mehr. Während der Opener an die Anfangstage erinnert und an Komplexität kaum zu übertreffen ist, stellt „Symptom Of Terminal Illness“ geradezu einen Hit dar. Sicherlich nicht für die Allgemeinheit vorgesehen, dennoch schmissig genug um im trauen Heim der Freundin vorgespielt zu werden. Stimmlich an Mike Patton von Faith No More erinnernd, ist Puciato auf der Höhe wie viele Jahre nicht mehr. „Wanting Not So Much“ ist wieder wild und um sich schlagend, „FUGUE“ ein rein instrumentaler Song, welcher durch Beats und Samples glänzt. „Low Feel Blvd.“ lässt den Puls wieder höher schlagen und kommt mit einem stampfenden Mittelteil daher. Und tja, bei „Surrogate“ geben TDEP Alles. Einmal die extreme Bandbreite von jedem Mitglied. Peitschend hier, zischend da, groovig trifft und sperrig und Sanftmut auf Wahnsinn.

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Wer kann, sollte sich die Band auf der kommenden Tour anschauen! Lohnt sich derbe!

… fühlen sich The Dillinger Escaple Plan besonders wohl

Auch die zweite Hälfte fesselt den Hörer! Wer es bis hier geschafft hat, der kann definitiv mit Mathcore etwas anfangen. Vielmehr noch: Der muss diese Musikrichtung lieben. „Honey Suckle“ und „Manufacturing Discontent“ sind Biester, „Apologies Not Included“ sollte man wörtlich nehmen. Diese Band muss sich nicht entschuldigen, nein, sie müssen das machen, was sie machen! „Nothing To Forget“ soll nochmals die Epik dieser Band unterstreichen, welches uns seit all den Jahren begeistert. Mit dem Titelsong „Dissociation“ verabschiedet man sich verhältnismäßig ruhig. Das Kapitel ist geschrieben und die Träne über den Verlust dieser Band kullert die Wange runter. Schade darum, danke für alles und insbesondere für dieses Album!

Autor: Peter

Ich schreibe seit 2009 für EMP, von Produkttexten über Reviews bis hin zu Beiträgen im Blog. Meine größte Passion ist meine Familie und die Fotografie sight-of-sound.de!. Ich lebe in Hamburg, liebe Platten, Filme, Konzerte und gute Bücher. Musikalisch bin ich weniger engstirnig, denn letztendlich muss Musik gut gemacht sein und mich packen!

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