AC/DC sind zurück. Ja, weg waren sie ja nie und dennoch sorgte man sich um die Herren. Sollte da noch was Neues kommen und falls ja, in welcher Besetzung. Und nun hauen die Australier „Power Up“ in einer Bandbesetzung raus, die so manchem Fan die Tränen in die Augen treibt. 12 starke Songs machen unser Album der Woche aus!
AC/DC. Ein jeder kennt sie und ein jeder kann aus dem Stegreif mindestens 5 Songs benennen, sofern man sich für Rock interessiert. Ein jeder kennt den Glockenschlag, der „Hells Bells“ anstimmt. AC/DC sind ein Phänomen und damit äusserst erfolgreich. Mit mehr als 200 Millionen verkauften Alben, gehören die Australier zu den erfolgreichsten Bands überhaupt. Keine Frage, was die Young-Brüder 1973 ins Leben gerufen haben, sucht seinesgleichen. Mit Bon Scott konnte man einen charismatischen Sänger verpflichten, der viel zu früh von uns ging. Am 19. Februar verstarb das stimmliche Aushängeschild an den Folgen einer Alkoholvergiftung. Mit 33 Jahren ein viel zu frühes Ende. AC/DC befanden sich zum Todeszeitpunkt in London, um ein Album aufzunehmen. Dieses sollte mit dem neuen Sänger Brian Johnson unter dem Namen „Back In Black“ veröffentlicht werden und ist bis heute das erfolgreichste Album der Band.
Nach Bon Scott sollten AC/DC ihr erfolgreichstes Album vorlegen
Der Tod von Scott war für viele Fans ein herber Verlust. Noch heute kann man Diskussionen erleben, die eben die Ära „Bon Scott“ als die wichtige, die originale und einzigartige Bandbesetzung ansehen. Johnson konnte sich noch so sehr anstrengen, aber so manchen alten Fan, sollte er nicht beglücken können. Der Erfolg sprach aber eine andere Sprache. Über „The Razors Edge“, „Ballbreaker“ oder dem letzten Album „Rock Or Bust“ konnten AC/DC immer überzeugen. Malcom Young musste 2014 aus gesundheitlichen Gründen die Band verlassen und auch die gleichnamige Tour zum letzten Album stand unter keinem guten Stern. Johnson musste sich 2015 ebenfalls um seine Gesundheit kümmern und wurde durch Axl Rose ersetzt. Konzerte, an die man sich erinnern wird, aber nicht erneut haben möchte. So sehr Rose wieder stimmlich auf dem Dampfer war, so ungewohnt war die Konstellation mit dem Guns ‚n‘ Roses-Sänger. Doch jetzt ist Alles wieder beim Alten.
„Power Up“ ist AC/DC in reinster Form
2020 ist ein komisches Jahr und man sucht vergeblich nach Routiniertes, auf welches man sich verlassen kann. Und dann kommen AC/DC mit einem neuen Album daher. „Power Up“ markiert nicht nur die Rückkehr von Johnson, nein, auch Phil Rudd ist wieder am Schlagzeug und „Cliff Williams“ zupft den Bass. Fast wie in den alten Zeiten, wenn da nicht Stevie Young an der Rhythmusgitarre seit 2014 wäre. Mit großen Worten soll das 17. Album in der Bandgeschichte eröffnet werden. So sing Johnson doch direkt „I got the power to electrify, make it plain to satisfy, feel the chills up and down your spine, I’m gonna make you fly“ und beendet damit eine 6-jährige Zerreissprobe. Auch nach 45 Jahren darf man bei AC/DC keine großen Experimente erwarten. Vielmehr zeigt sich die Band wie eh und je.
Unfassbar stark bringen AC/DC „Power Up“ über die Ziellinie
Das Baukastenprinzip funktioniert herrlich bei „Power Up“, denn diesen Baukasten hat eben auch nur diese Band. Oft kopiert und dennoch nie erreicht, lassen AC/DC 12 Songs auf uns los. So bekommt man bei „Rejection“ wohlklingende „Uhh Uhhs“ serviert, die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Johnson knurrt bei „Demon Fire“ und knochentrocken ist der Überhit „Kick You When You’re Down“. „Through The Mists Of Time“ schwelgt in der Nostalgie, während „System Down“ ein systemkritischer Song ist. Das Album fasziniert von Vorne bis Hinten und alle Herren sind gewohnt stark auf ihrem Posten. So herrlich einfach kann es sein, den Hörer zu begeistern. Das Wichtigste an diesem Album ist aber die Konstellation. Vor ein paar Jahren hätte man niemals gedacht, dass AC/DC sich in in dieser Besetzung erneut zu Wort melden. So mies 2020 auch sein kann, „Power Up“ lässt das Jahr dem Fan positiv in Erinnerung. Unser Album der Woche! Zurecht!