Chimaira hatten nach der Veröffentlichung von „The Age Of Hell“ einiges zu flicken. Man verabschiedete sich von Bandmitgliedern und unterzog sich einem Heilungsprozess. Dieser ist nun abgeschlossen und wird in Form von „Crown Of Phantoms“ präsentiert.
Das sechste Album „The Age Of Hell“ war musikalisch ein tolles Werk, wenn man sich die Diskographie von Chimaira anschaut. Dennoch beschwor es geradezu die (Band-)Hölle hervor und stellte rückblickend die Sollbruchstelle von Chimaira dar. Der personelle Kahlschlag geht sicherlich an keiner Band spurlos vorbei, aber im Hause Chimaira kann man fast schon von einem kleinen Wunder sprechen, dass man sich von diesen Umständen überhaupt erholen konnte. Letztes Bandmitglied, welches noch die Ursprünge kennt, ist und bleibt nun Sänger Mark Hunter. „Als ich diese Gruppe gründete war mein größter Wunsch, einen extrem harten, eklektischen Metal zu spielen. An diesem Anspruch hat sich nichts geändert. Ich wollte immer schon alle Stile, die ich liebe, zu einem Hybrid unterschiedlicher Sounds vermengen“, weiß Hunter zu berichten. Die Vorsätze in Ehren, die Pläne mussten für das kommende Album „Crown Of Phantoms“ aber aber gewaltig überdacht werden. Hunter sieht es aber gelassen und hat direkt ein Statement parat. „Durch die Neuformierung der Band hatte ich die Chance, mit den unglaublichsten Musikern zu arbeiten und die Essenz von Chimaira in bislang unerforschte Territorien zu führen. Der Zusammenbau des richtigen Teams war notwendig, um genau das zu kreieren, was ich fühle, nämlich einige der verrücktesten und leidenschaftlichsten Songs, an denen ich genüsslich teilhaben durfte. Die Vergangenheit hat uns geprägt und die Gegenwart verfeinert uns.“
11 Songs konnte man für „Crown Of Phantoms“ finden, die das Hier und Jetzt und den abgeschlossenen Heilungsprozess von Chimaira vertonen sollten. 11 Songs, die eine erholte Band zeigen, welche die Altlasten hinter sich gelassen hat. Sehr erfolgreich sogar. So entwickelt sich Hunter erneut zu einem Tier am Mikrophon, während die Rhythmusabteilung perfekte Grooves abliefert, die eine ehrfürchtige Verneigung verdienen. Aber selbst die Gitarren rasieren mit einer Präzision die Auswüchse gnadenlos weg. „The Machine“ heizt die Fahrt bei Chimaira schon gewaltig ein, was aber bei weitem noch nicht das Ende der Fahnenstange ist. Nein, „I Despise“ oder „Spineless“ legen noch ein paar Schippen an Kohle in den Kessel, der Chimaira noch schneller nach vorne bringt.
Jede andere Band hätte sich von all den Stationen in der Bandgeschichte niemals komplett erholen können. Chimaira schon und „Crown Of Phantoms“ erweckt den Eindruck, als ob Rückschritte für die Band ein Jungbrunnen darstellen. So muss es sein!