Moin zusammen.
Heute möchte ich euch meine Impressionen aus der Ukraine näher bringen. Wir waren mit Caliban, kurz nach den Auseinandersetzungen auf dem Maidan Platz in Kiew, um dort eine Show zu spielen. Dieses Mal sind wir mit sehr gemischten Gefühlen und Unwohlsein Tour gegangen, was nicht oft vor kommt.
Ich persönlich hab stark mit mir gehadert, ob ich überhaupt Fliegen soll, so lang die Situation so extrem ist. Aber nachdem wir vom auswärtigen Amt und anderen Bands die Nachricht bekommen haben, dass die Lage soweit erstmal ruhig ist, haben wir uns entschlossen die Show zu spielen.
Wir sind dieses Mal zu Viert (Band) Unterwegs gewesen, weil Marc zu Hause noch dringend eine Produktion fertig bekommen musste. Also nicht wundern, wenn er hier nicht Auftauchen wird…
Der Trip hat sich aus 3 Shows zusammengesetzt, Minsk, Kiew und Kharkov.
In Minsk (Belarus) einzureisen ist gar nicht mal eben so gemacht, zumindest wenn man denkt dass es stressfreier und günstiger ist sein Visum vor Ort bei der Anreise zu beantragen.
Ich kann auf jeden Fall sagen, dass ich es nervig und stressig finde, nach einem „early bird“ Flug noch fast 2,5Std zu warten bis man endlich ins Land darf und ständig drauf zu hoffen, dass das Gepäck was man dabei hatte auch noch auf einen wartet in der dieser langen Zeit. Das geilste war, das die Dame am Visum Schalter einen von unseren 50€ Scheinen nicht annehmen wollte, weil oben eine kleine Ecke umgeknickt war, noch nicht mal abgerissen, NEIN, nur umgenickt!!! Mit Karte konnte man nicht bezahlen, hatten aber auch keinen anderen Schein zur Hand, mussten somit am Geldautomat extra Geld ziehen… kein Ding im Grunde, nur war der Monitor etwas ramponiert so das Patrick fast nichts erkennen konnte und am Ende anstatt 50€, 250€ rausbekommen hat… Unnötige Gebühren ahoi!!
Hürde geschafft und ab ins Land? Nein, natürlich nicht! Denn die Auslandskrankenversicherung die man extra für Ukraine, Russland, Belarus etc. abgeschlossen hat, wird da aus Prinzip nicht anerkannt, so das man noch mal extra eine Versicherung von umgerechnet 2€ am Tag abschließen muss. Alles also komplette Schikane und Abzockerei.
Nun denn, nach ein paar Streitereien, Ausfüllereien, Bezahlereien durften wir dann endlich ins Land und unser Gepäck war sogar noch da und hat auf uns gewartet. Oh Freude!
Ab dem Zeitpunkt lief dann alles ohne große Probleme. Programm wie gehabt, erstmal Essen natürlich, dass wichtigste in diesen Ländern ;)
Und dann der Rest… alles war geil, sehr Gastfreundlich wie immer, Technik etc. etwas ramponiert, aber einsatzfähig. Leute der absolute Abriss und somit auch eine feucht-fröhlich-heiße Abriss Party!!!
Das einzige nervige war mein Knie, welches ich mir ein paar Wochen vorher auf ner Show gezerrt/gedehnt hab… nervig wenn man ständig humpeln muss!!! Ansonsten – Thumbs Up!!!
Next Stop – Kiew.
Die Grundstimmung im Land war entsprechend der Situation ehr bedrückend, wie soll’s auch anders sein.
Wir haben uns im Vorfeld natürlich auch Gedanken gemacht ob es überhaupt Sinn macht die Shows zu spielen, ob die Leute Lust oder die Möglichkeit haben auf eine Show zu gehen etc.
Wir haben uns dafür entschieden die Shows zu spielen, um erstens den Leuten etwas „normales“ zu geben, damit sie vielleicht für eine kurze Zeit vergessen können was gerade in Ihrem Land passiert, oder zweitens, um einfach etwas Dampf abzulassen.Wie dem auch sein, wir haben mit wenig Besuchern gerechnet, aber der Club war voll wie immer!
Auch auf der Show hat man nicht viel davon gemerkt, dass die Situation im Land alles andere als „cool“ ist…
More to come in part two der „Caliban – Tales from the road“
Later, Andy.
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