Oi meine treuen Seelen! Nach einiger Zeit mal wieder ein Lebenszeichen von mir und auch aus dem Caliban-Lager. Dieses Mal waren wir für 4 Shows in Russland unterwegs. Im Grunde war Russland wie immer und doch war alles anders als gewohnt. Der erste Showtag in St. Petersburg in der Phoenix Concert Hall.
Der Club war direkt am Hotel, dass war schon mal sehr cool. Kurzer Anreiseweg und mehr Zeit noch im Hotel rumzulümmeln und ein „ausgiebiges“ Frühstück zu genießen.
Wie sehr es auch Spaß macht in Russland zu Touren, dass technische drum herum bleibt ein Schmerz im Arsch und darauf kann man sich leider auch nicht richtig Vorbereiten, weil die Begebenheiten immer anders sind. Nach einigem Hin und Her haben wir dann doch alles auf die Kette bekommen, bis auf den Radiosender auf der PA. Den haben wir einfach nicht aus der Frequenz bekommen, was ab und an für etwas Verwirrung auf den Ohren gesorgt hat. Probe/Soundcheck ging mehr oder weniger gut von der Hand, zumindest lief am Ende alles und die Technik hat auch einigermaßen mitgespielt. Die Show am Abend war dann sehr geil, die Leute haben den Laden gut zerlegt und unser Aushilfsdrummer hat einen sehr guten Job gemacht! Ein weiterer Grund also noch ein paar Biere zu leeren und den Abend mit guten Vibes ausklingen zu lassen.
Tag 2, Moskau – Theater Club
Ab jetzt war es wieder vorbei mit ausreichend Schlaf und wir waren in der alten „early-bird“ Routine die man aus Russland kennt, lange Nächte, kurze Schlafphasen und ein early wake up call…
Das ist man aber nun mal gewohnt und deswegen ist man mental auch vorher schon drauf eingestellt und davon ab hat man ja den Tag über mehr oder weniger genug Zeit um sich noch ein bisschen Schlaf zurück zu holen! Erste Station am Tag nach der Reise war dann erstmal der Club, wo wir unser Equipment abgeladen haben und danach ging es dann noch mal für 2-3 Std. ins Hotel. Ein Fußmarsch zum Club und einen Burger auf die Hand zum Wach werden. Anschließend folgte im Grunde dieselbe Routine wie immer. Aufbauen, sich über die Technik ärgern, Soundcheck, Essen und auf die Show warten.
Die Show am Abend war wie gewohnt extrem geil und mit viel Schweiß verbunden! Nach der Show hab ich dann noch eine „kleine“ ungeplante Autogrammstunde gehalten, weil ein Techniker vom Club gedacht hat, dass ich zu den Leuten gehen wollte um Autogramme zu geben, wobei ich aber eigentlich nur etwas von der Bühne holen wollte. Zack, war der Vorhang auf und alle Leute haben sich quasi mehr oder weniger auf mich gestürzt um Fotos zu machen und ein Autogramm zu erhaschen. Das war dann fast anstrengender als die ganze Show, aber Spaß macht es ja trotzdem ;) Die letzten Getränke geleert und zurück ins Hotel, schlaf war für ca. 4 mickrige Stunden, bis es weiter nach Krasnodar ging… Good night!
Die Stadt noch in Ruhe und Leere gebettet und wir auf dem Weg zum Club unser Equipment einsammeln. Der Club war noch gut aktiv mit steppenden und stampfenden Dubstep Leichen… danach war man auf jeden Fall erstmal wieder wach. Airport – Hotel – Schlaf – Club. Der Club in Krasnodar, die Arena Hall ist mitten in einer Art Mall und dazu noch recht groß. Das letzte Mal als wir dort gespielt haben, war es schon irgendwie komisch, weil zwar ein paar Hundert Leute da waren, aber der Raum dann doch ehr für 1500 ausgelegt ist. Das sieht dann von der Bühne immer etwas komisch aus… so war es dann auch wieder am Abend, im Grunde eine gute Anzahl von Leuten, aber für’s Auge in dem Club ehr komisch anzusehen ;) Das hält aber die Fans natürlich nicht davon ab, trotzdem alles zu geben und mit uns eine geile Show zu feiern! Später am Abend gab es dann noch Geschenke vom Club und von nun ab nun an ziert mein selbst, verewigt in Öl, den Treppenaufgang der Arena Hall : )
Auf dem Weg zum Van wurden wir dann noch von einigen Fans abgefangen und somit hat sich die Abfahrt zum Hotel und stark ersehntem Bett noch um 1 Stunde verschoben, aber wir machen das gerne. Geplant an dem Abend war eigentlich die Nacht durchzumachen, aber ich Idiot hab gedacht ich mach mal eben kurz die Augen zu und Bäm, eine gefühlte Minute später wurde ich unsanft von Telefonterror aus den Träumen gerissen. Lobby Call verpennt, aber zum Glück hatte ich schon alles fertig gepackt, so dass ich sofort los konnte… wie ich so etwas hasse. Der Flug nach Tula hat dann natürlich so richtig viel Spaß gemacht, aber zum Glück waren Club und Hotel nah beieinander und man konnte nach dem Equipment Drop im Club schnell ins Hotel, ein paar Stunden schlafen. Wir wollen doch frisch für euch aussehen ;)
Der M2 Club in Tula war ein recht interessanter Club, weil es ein MC Club war. Hatte kurz das Gefühl in eine Szene von Sons Of Anarchy rein zu marschieren. Die MC Leute waren gut mit Messern und Pistolen ausgestattet, was einem erstmal ein komisches Gefühl gegeben hat, weil man ja nie Wissen kann inwiefern es da rivalisierende Clubs gibt. Bis auf die MC Leute, die natürlich etwas düster Aussahen aber total freundlich zu uns waren, war zumindest für den Moment alles sehr cool. Der Club war recht klein und mit gut 350 Leuten proppe voll! Es war für mich die geilste Show auf der Mini Tour, auch wenn man die Leute immer wieder zum Stagediven animieren musste, weil sie so einen riesen Respekt vor den MC’s hatten die sich zu unserer Sicherheit vor die Bühne gestellt hatten. Echt krass, die standen einfach nur mit verschränkten Armen davor, ohne in irgendeiner Form aggro zu sein, aber trotzdem hat sich niemand getraut ohne meine Aufrufe auf die Bühne zu kommen. In dem Laden wird Respekt wohl noch ganz groß geschrieben ;) Wie gesagt, war die Show der Knaller und das geilste war, dass wir am nächsten Tag frei hatten und somit konnten wir den Abend bis in die Nacht schön gemütlich mit Trunk und Musik ausklingen lassen!
The day after. Hangover, was natürlich vorprogrammiert war, aber den auch jeder in Kauf genommen hat, denn man hatte ja genügend Zeit um wieder frisch zu werden. Das einzige was an dem Tag anstand war ein kleines BBQ, welches eine der Vorbands für uns organisiert hat. Das war total nett, zum Ende hin doch etwas anstrengend und vor allem für unsere Vegetarier nicht sehr befriedigend aber an unserem Kater waren wir ja alle selbst schuld. Als Karnivore konnte man sich beschweren, war lecker, hätte mehr sein können, aber unsere Veggis hatten da leider etwas mehr Pech, weil es für jeweils eine halbe gegrillte Paprika gab. Die Sprachbarriere haben wir versucht mit Händen, Füßen, Bier und Wodka zu überwinden, war nicht so einfach, aber irgendwie hat doch noch alles geklappt. Ganz schön zerstört vom Vortag, haben wir relativ früh das BBQ verlassen, zu unserem Glück wahrscheinlich, denn später muss es wohl noch eine richtig Klischeeartige Schlägerei gegeben haben, mit leeren Flaschen über die Schädel ziehen und danach erst mal schön weitersaufen. Typisch Russisch könnte man sagen :) Am nächsten Tag, als wir unsere Sachen aus dem Club geholt haben, waren immer noch Leute vom BBQ vor Ort und haben ihre Biere etc. geleert. Also trinken, dass können die ganz gut!
Und somit verabschiede ich mich von euch. Es war eine kurze, aber wie immer in Russland, sehr kräftezehrende Tour mit viel Spaß und vielen interessanten und neuen Eindrücken!
Wenn ihr Caliban auch mal live erleben möchtet, verfolgt unsere Homepage oder unsere Caliban Facebook Seite, dann verpasst ihr nix mehr.
Auf bald, Andy.