Bring Me The Horizon oder wie man den Gipfel des Metalcores erklimmt

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Bring Me The Horizon oder wie man den Gipfel des Metalcores erklimmt

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Bring Me The Horizon

An Bring Me The Horizon scheiden sich die Geister. Man könnte es auch mit dem Onkelz-Song „Gehasst, verdammt, vergöttert“ verdeutlichen, wenn man eine Diskussionsrunde zufällig aufeinander treffender Metal- Menschen beschreiben muss. Die einen feiern die Briten ab, die anderen verstehen die Welt nicht mehr und ziehen Parallelen zum „Ausverkauf des Metals“.

Man muss es aber nicht allen recht machen und so hat wohl jede Band Fans und gleichzeitig Kritiker, die kein gutes Haar an einer Band lassen. Bei Bring Me The Horizon fallen die Töne meist etwas krasser und direkter aus – in beide Richtungen wohl bemerkt. Letztendlich hat die Band aus Sheffield aber in ihrer bisherigen Karriere alles richtig gemacht uns steht nun an der Spitze des Metalcores. Denn auch „schlechte Publicity ist Publicity“, wie man aus etlichen Yellow Press- Magazinen immer wieder erfährt.

Dabei sprechen die Alben eine deutliche Sprache und sind unter keinen Umständen als billige Kopien oder einfallslose Werke zu verzeichnen. Im Gegenteil: Seit der Gründung im Jahre 2004 legte man einiges an Geschick und Fähigkeiten in die Songs. So rumpelt die erste EP „This Is What the Edge of Your Seat Was Made For“ noch etwas vorschnell los und bewirkt rückblickend ein Bild von einem Auswurf, der schnell gemacht wurde um Präsenz zu zeigen.

Dies sollte sich mit „Suicide Season“ gewaltig ändern. Ein brachiales Stück Album, welches ungebändigt daher kommt und definitiv den Grundstein darstellt, dass Bring Me The Horizon den Thron des Metalcores für sich in Anspruch nehmen. So werden aber auch direkt Ereignisse verarbeitet, wie auf „No Need for Introductions, I’ve Read About Girls Like You on the Backs of Toilet Doors“, welcher eine Anspielung auf den „Nottingham Vorfall“ ist. Oliver Sykes wurde vorgeworfen, einen weiblichen Fan bepinkelt zu haben, nachdem diese Sex mit Sykes verweigerte. „Es war eine total billige Falle“, wie Sykes später in einem Interview sich dazu äußerte. Der Vorfall ist nie passiert und mein Problem war, dass ich diese Vorwürfe aus der Welt schaffen musste. Letztendlich blieb aber dennoch was Negatives an meiner Person hängen und der Song stellt meine Sichtweise dar.“

Mit dem Erfolg kam auch der Neid und das teilweise schon krankhafte Verhalten mancher Fans. Bring Me The Horizon als Band verwirrte dies nicht wirklich, aber Sykes litt darunter, dass um seine Person ein Hype aufgebaut wurde. „Natürlich steht der Frontmann irgendwie im Vordergrund und auch meine Firma ‘Drop Dead Clothing‘ hat sicherlich dazu beigetragen, dass ich mehr Beachtung erleben muss und darf, als die restlichen Bandmitglieder, aber ein Verhalten wie von diesem Fan ist einfach nur krank“.

Oliver-Sykes

Oliver Sykes muss sich teilweise gegen Verleumdungen wehren

Die Tour zum „Suicide Season“ Album war erfolgreich, der Bekanntheitsgrad wurde ausgebaut und letztendlich gab es kaum eine Ecke dieser Erde, in der man nicht gespielt hätte. Entweder mit Killswitch Engage, den Lostprophets oder eben den alten Freunden von Architects, mit denen man schon immer gemeinsame Sache gemacht hat. „Sam ist einfach ein super cooler Typ“, wie Sykes gerne zugibt. Doch was sollte nach diesem Erfolg noch kommen? Man rätselte lange und diskutierte viel. Auch der neue Gitarrist Jona Weinhofen wurde in die Diskussion einbezogen und war eine der treibende Kräfte, als es um das Fixieren der Songs von „There Is a Hell, Believe Me I’ve Seen It. There Is a Heaven, Let’s Keep It a Secret“ ging. Man hatte es geschafft und so mancher hat es nicht für möglich gehalten: „Suicide Season“ wurde von der Band selbst überrollt.

Aber nicht mit dem gleichen Konzept, sondern vielmehr mit Elementen, die Sykes gerne auch privat lauscht. So wurden Klangwelten mit elektronischen Elementen geschaffen und diese in das Metal-Gerüst der Band verflochten. Darüber hinaus agierte man mit Gastsängern wie Valerie Anne Poxleitner aka Lights, die Teilen der Songs ihre Stimme lieh. Nie zu dominant und immer im Einklang mit Bring Me The Horizon als Band. Der Erfolg schien ungebrochen und wenn man in diesen Tagen einen Streifzug durch die englische Presselandschaft machte, schauten einen die Band von sämtlichen Magazinen an. Aber auch im Rest der Welt wurde das Begonnene in Stein gemeißelt. Die Kritik wurde schärfer, die Lobeshymnen noch ausschweifender. „Wer den Engel will, bekommt auch meist den Teufel serviert“, so Sykes zum Stand der Band in der Musiklandschaft.

BringMeTheHorizon_2012

BMTH in der Besetzung, die einschlagen sollte wie eine Bombe

Aber letztendlich waren die Geister, die man gerufen hat, der Band mehr als wohlgesonnen gegenüber eingestellt. „Der Erfolg ist mehr, als ich mir jemals vorstellen konnte. Es ist ein tolles Gefühl, dass man anscheinend den Nerv der Zeit getroffen hat und das Konzept aufging“. Glück im Spiel(en), Pech in der Liebe (vom Label), kann man dann wohl die Veränderungen im Jahre 2012 betiteln! So hampelte das Label mit der Band rum und zu allem Überfluss gab es noch Unstimmigkeiten mit dem Management, welches die Vertragssachen klären sollte. Ein Schnitt musste her und man stellte sich mit RCA Records (hierzulande Sony) und einem neuen Management komplett neu auf.

Die Zeichen standen ausgezeichnet, als man sich an das Schreiben neuer Songs machte. Sykes äußerte sich hinsichtlich der neuen Stücke, dass diese positiver ausfallen würden, als alle bisherigen Songs der Band. „Man kann es wohl glücklich traurig nennen, was die Emotion der Songs angeht. Es fällt auf jeden Fall anders aus, als alle bisherigen Alben von uns“. Ende des Jahre 2012 wurden noch Fans in das Studio eingeladen, um bei Songs einen Chor beizusteuern. Der Startschuss für „Sempiternal“ ist gefallen, die erste Single „Shadow Moses“ katapultierte sich direkt in die UK Single Charts auf Platz 82. Die erste Top 100 Platzierung der Band in ihrer Geschichte. „Sempiternal“ wirft also jetzt auch schon große Schatten voraus, die bis nach Deutschland fallen.

EMP wurde von der Band exklusiv eingeladen, um mit der Band das neue Album anzuhören. Wir werden berichten!

Update 25.01.2013:
Hier geht’s zum Blog Beitrag des Pre-Listenings

 

Autor: Peter

Ich schreibe seit 2009 für EMP, von Produkttexten über Reviews bis hin zu Beiträgen im Blog. Meine größte Passion ist meine Familie und die Fotografie sight-of-sound.de!. Ich lebe in Hamburg, liebe Platten, Filme, Konzerte und gute Bücher. Musikalisch bin ich weniger engstirnig, denn letztendlich muss Musik gut gemacht sein und mich packen!

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