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Das Album der Woche kommt aus der Ukraine. Somali Yacht Club haben dieses Werk bereits 2018 veröffentlicht. Nun gibt es eine schicke Neuauflage auf Vinyl und die sollte man sich wahrlich nicht entgehen lassen. Wieso? Lest selbst!
Es soll keiner behaupten, dass wir uns nur den ganz großen Bands widmen. So von wegen: Ja, die von EMP hauen eben immer das als Tip raus, was die Masse hören will. Diese Woche ist das Album der Woche eine Band aus der Ukraine. Per se schon eher mal ungewöhnlich, denn 10 Bands aus der Ukraine zu nennen, wird auch den größten Musikfan an seine Grenzen bringen. Und wenn man bedenkt, dass Somali Yacht Club auch noch Stoner Rock machen, ist man noch mehr irritiert. Eine Musikrichtung, die eher nach Amerika gehört, ist nun das, was eine osteuropäische Band macht? Richtig und dies sogar in sehr beeindruckender Art und Weise. Somali Yacht Club verwenden hierfür aber auch noch eine Brise Post Rock, Psychedelic und selbst Doom findet man streckenweise in der Musik der Truppe. Weit vom Durchbruch entfernt, darf man der Band aber musikalisch große Taten attestieren.
Wenn aus einer Jam-Session das erste Album entsteht
2010 fand sich das Trio in Lviv zusammen, um eigentlich planlos zu jammen. Keine Mission, keine Aufgabe, kein Streben nach einem Plattenvertrag. Vielmehr wollte man der Langeweile entfliehen und sein Können in einem Kollektiv ausleben. Artur, Lesyk und Mezk merkten aber schnell, dass ihr Zusammenspiel in Songs mündete, was man natürlich auch dann aufnehmen kann. 2011 veröffentlichte man selbst eine EP, 2013 sollte eine weitere folgen. Tja, und dann würde das kleine Label Bilocation Records auf die Truppe aufmerksam. „The Sun“ war 2014 das Debüt, welches in Fachkreisen für wahre Begeisterung sorgte. Aber eben auch nur in Fachkreisen. Nun wird das zweite Werk „The Sea“ erneut aufgelegt und zwar in einer schicken Vinyl-Version. 200 Stück wird es von der Red, White & Black Marbled-Version geben, was für uns der beste Anlass ist, das Werk für euch unter die Lupe zu nehmen. Es lohnt sich – so viel ist schon versprochen.
Somali Yacht Club – Zwischen Isis und Kuss
Insbesondere das Zusammenspiel des Trios ist phänomenal, was sich bereits im Opener „Vero“ zeigt. Somali Yacht Club schaffen es, gleichzeitig nach Kyuss und Isis zu „Oceanic“-Zeiten zu klingen. Referenzen, die wahrlich einem das Wasser im Munde zusammen laufen lassen. Dieser Wechsel soll sich über das ganze Album hinweg setzen, was wahrlich eine Trumpfkarte des Albums darstellt. Dennoch schaffen es Somali Yacht Club darüber hinaus mit Melodien aufzufahren, wie beispielsweise „Blood Leaves A Trail“ eindrucksvoll unter Beweis stellt. Der letzt genannte Track zeigt sich zu beginn fast schon in einem Jazz-Gewand, was erneut eine neue Seite und Facette der Band darstellt. Mit dezent platziertem Gesang ausgestattet, wird der Rundumschlag geradezu perfekt gemacht. Somali Yacht Club zeigen, dass sie wahrlich betörend gut sind und dies von der ersten bis zur letzten Minute. Unser Album der Woche bei EMP.
Ich schreibe seit 2009 für EMP, von Produkttexten über Reviews bis hin zu Beiträgen im Blog. Meine größte Passion ist meine Familie und die Fotografie sight-of-sound.de!. Ich lebe in Hamburg, liebe Platten, Filme, Konzerte und gute Bücher. Musikalisch bin ich weniger engstirnig, denn letztendlich muss Musik gut gemacht sein und mich packen!