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Biffy Clyro in verrückten Zeiten. Ja, letztes Jahr kündigte man „A Celebration Of Endings“ an und rührte sogar schon die Promo-Trommel. Corona kam und der Rest ist fast schon Geschichte. Ein Umstand, den auch Biffy Clyro hinnehmen musste. Das Album „A Celebration Of Endings“ wurde verschoben, Live-Termine blieben aus und man musste sich in Geduld üben. Doch dann war es soweit und man konnte das achte Studioalbum in der Bandgeschichte wurde trotz aller Widrigkeiten veröffentlicht. Zumindest konnten die Fans die Songs der Schotten anhören. Dennoch blieb eine Träne im Auge, denn wer die Band verfolgt, ist sich des Umstandes bewusst, dass es bei Biffy Clyro insbesondere um die Auftritte geht. Zu gut ist das, was man auf die Bretter legt. Noch intensiver wirken die Songs, wenn man sie live erlebt und ja, auch die Band sprüht eine andere Energie aus.
Und plötzlich also „The Myth Of The Happily Ever After“
Nun steht mit „The Myth Of The Happily Ever After“ erneut ein Album vor der Tür und so mancher Fan wird sich fragen, wie es nun dazu kam. Offen gesprochen sprach das Trio bereits im Zuge des letzten Albums davon, dass man mehr Songs habe und ein Schwesternalbum quasi in der Schublade liegen würde. Was ich persönlich damals nur nebenbei verinnerlicht habe, ist nun zu haben. Ein Album, welches quasi nahtlos an „A Celebration Of Endings“ anschliesst, was man bereits bei der Covergestaltung erkennen kann. Wo nun Album Nummer 8 ein kreativer Befreiungsschlag war, werden nun manche Fans sich fragen, ob dieser eingeschlagene Weg auch hier weiterverfolgt wird oder ob wir von einer „Resteverwertung“ sprechen. Während der Vorgänger in Santa Monica und drei weiteren Studios in London eingespielt wurde, musste das neue Werk im Homestudio umgesetzt werden. Ein Umstand, welchen man aber zu keinem Zeitpunkt den Songs anhört.
Biffy Clyro und ihre neue Songs
Doch sprechen wir nun mal über die Songs. Diese sind – verglichen mit dem direkten Vorgänger und Bruder – schwerer und auch melancholischer ausgefallen. Bereits der Opener „Dum Dum“ orientiert sich hieran, wobei es textlich um die Tatsache geht, dass der Mensch von Geburt an fehlerbehaftet ist und Lügen der Wahrheit vorzieht. „Witch’s Cup“ und „A Hunger In Your Haunt“ orientieren sich stark am Vorgänger und werden live absolute Granaten werden. Etwas aus dem Rahmen fällt die Synth-Pop-Nummer „Separate Mission“, welche doch mehr Freude versprüht, als viele der anderen Songs. Und dennoch bleibt ein nachdenklicher Grundton. Übersongs wie „Errors In The History Of God“ bzw. „Holy Water“ zielen auf die Religion ab, wobei letztgenannter sich zu einem wahren Opus aufbaut. Inklusive einem wütenden Simon Neil! Biffy Clyro, wie man sie kennt und liebt.
… und wie lautet nun das Fazit?
Das Fazit wollt ihr? Dieses wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten. Biffy Clyro sind famos in dem was sie machen. „A Celebration Of Endings“ war ein phänomenales Album, welches keine Wünsche offen ließ. Kreativ gesehen, war dieses Album sicher der Höhepunkt in der bisherigen Diskografie der Schotten. Bis jetzt, denn „The Myth Of The Happily Ever After“ steht dem Bruder-Album in keiner Weise nach. Melancholischer ausgestattet, düsterer im Klang, aber wahrlich ein bockstarkes Album. Alle Facetten der Band werden in 11 Songs vereint, die hoffentlich bald vorgestellt werden können. Biffy Clyro mit „The Myth Of The Happily Ever After“ ist unser Album der Woche bei EMP!
Ich schreibe seit 2009 für EMP, von Produkttexten über Reviews bis hin zu Beiträgen im Blog. Meine größte Passion ist meine Familie und die Fotografie sight-of-sound.de!. Ich lebe in Hamburg, liebe Platten, Filme, Konzerte und gute Bücher. Musikalisch bin ich weniger engstirnig, denn letztendlich muss Musik gut gemacht sein und mich packen!