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Album der Woche – AFI

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AFI liefern mit „Bodies“ ihr 11. Album ab. Anders als alle bisherigen Alben, ist das neuste Werk aber erneut eine Offenbarung. Grund genug für uns das Album zum „Album der Woche“ zu machen.
„AFI und das Album der Woche?“ „Sind die von EMP nun komplett übergeschnappt?“ Nein, sind wir nicht, denn AFI sind auch nach rund 30 Jahren frisch, innovativ und agil. AFI gehören wohl zu der Kategorie Band, die entweder auf einen „Hit“ reduziert werden oder eben zu der Truppe, deren Die-Hard-Fans die Band bis zum Ende verteidigen. Von astronomischen Preisen für Vinyl wollen wir besser nicht sprechen. AFI gehören aber zweifelsohne zu der Kategorie Band, die schnell in Vergessenheit gerät und man sie erst dann wieder thematisiert, wenn ein neues Album ansteht oder gerade erschienen ist. Ähnliches Schicksal ereilt einen auch bei Rise Against, Placebo und vielleicht Thrice. Zweifelsohne haben aber alle Bands gemeinsam, dass sie legendäre Alben geschrieben haben und auch im Jahre 2021 zur Musikwelt etwas beitragen können. AFI nun in Form des neuen Albums „Bodies“.
AFI-Band
30 Jahre im Business und AFI erfinden sich immer wieder neu. (c) by AFI

Jedes Album bei AFI ist anders, als die bisherigen

„Bodies“ stellt das 11. Album der Band dar und ja, wie bereits erwähnt, befinden sich AFI im 30. Bandjahr. Dies muss man sich vor Augen halten. Und auch in diesem Jahr können sich AFI neu erfinden. Natürlich hat man im Hinterkopf, dass der Überhit „Miss Murder“ vor rund 15 Jahren durch die Decke ging. Das Album „Decemberunderground“ war aber für die ganz alten Fans schon der Anfang vom Ende und oft trifft man auf die Meinung, dass „Sing The Sorrow“ eben das wegweisende Album darstelle. Ja, Post-Hardcore im Goth-Gewand wurde vielleicht erst 2006 mit „Miss Murder“ und „Love Like Winter“ erst Mainstream, der Wandel von AFI fing aber sicher schon 2003 mit „Sing The Sorrow“ an. Weg von den Hardcore und Punk-Wurzeln, hin zum modernen Sound, der letztendlich auch mehr Menschen erreichen sollte. Der Hype war enorm, AFI selbst sind aber 2021 der Sache längst entwachsen.
AFI- Cover
Das 11. Album von AFI ist streckenweise New Wave-lastig. Lohnt sich aber zweifelsohne.

Die Trademarks haben AFI auch 2021 noch

„Bodies“ ist anders, was sich mit den letzten Alben schon abzeichnete. Ob es den Zuspruch erfährt, den die Kalifornier hier verdient hätten, bleibt also abzuwarten. Mit „Twisted Tongues“ startet das Album, was direkt auch die erste Single darstellt. Ja, Adam Carson trommelt hier wie ein Weltmeister, was der Sache sowohl einen tanzbaren Flair, aber eben auch ein „nervöses Zucken“ verpasst. Als Davey Havok mit seiner markanten Stimme einsteigt, sind die Zeichen alle gesetzt. AFI, wie man sie erwartet, aber eben doch nicht kennt. Ein Umstand, der dem Hörer immer wieder auffällt und AFI auch am Herzen liegt. Niemals ein Album der Band mit einem anderen vergleichen. AFI legen Wert darauf, dass man jedes Album für sich wahrnimmt und auch verinnerlicht. Dieser mystische Sound, der einem bereits beim Opener entgegen springt, ist auch bei „Dulceria“ sofort offensichtlich und fasziniert direkt. Klasse Arbeit auch von Bassist Hunter Burgan.

AFI ist kein Bruch, aber dennoch viel Neues

AFI begehen nun mit „Bodies“ sicher keinen Bruch mit ihrer bisherigen Diskografie, schaffen aber einen 80s New Wave Vibe, welcher der Truppe herrlich zu Gesicht steht. Und aktuell ist dieser auch, wenn man sich Twenty One Pilots oder Citizen vor Augen führt. Doch Hüsker Dü und auch The Cure schimmern immer wieder durch, wie man beispielsweise bei „Begging For Trouble“ oder auch „Escape From Las Vegas“ erleben kann. Aber auch Parallelen zu „Sing The Sowrrow“ sind zu erkennen, wie „No Eyes“ zeigt. Klingt dieser Song im Chorus doch schwer nach „This Time Imperfect“. AFI klingen mit „Bodies“ insgesamt leichtfüßig und zugänglich. Dennoch hat das Album Tiefen und zeigt auf, dass AFI sehr wohl in der Lage Hits zu schreiben, die sich dem Goth-Gewand entziehen. Starkes Album, welches man in Dauerschleife hören kann. Unser Album der Woche bei EMP.

Autor: Peter

Ich schreibe seit 2009 für EMP, von Produkttexten über Reviews bis hin zu Beiträgen im Blog. Meine größte Passion ist meine Familie und die Fotografie sight-of-sound.de!. Ich lebe in Hamburg, liebe Platten, Filme, Konzerte und gute Bücher. Musikalisch bin ich weniger engstirnig, denn letztendlich muss Musik gut gemacht sein und mich packen!

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