Die EMP Plattenkiste für den Karfreitag! Es liegt in der Natur der Sache, dass diesen Freitag kaum Alben erscheinen. Die Läden sind dicht, aber hey, wir haben bekanntlich 24/7 für euch geöffnet. Dennoch sollte man auch diesen Freitag mal wieder einen Blick riskieren, denn insbesondere Vinyl-Freunde kommen amtlich auf ihre Kosten. In diesem Sinne viel Spaß mit der EMP Plattenkiste für den 14. April 2017.
Tool – Undertow
Wir sind uns darüber im Klaren, dass ihr eigentlich ein neues Album von Tool erwartet. Leider dauert dies noch und die Band teilt aktuell nur Andeutungen, was den Ist-Zustand betrifft. Aber Freunde des Vinyls dürfen sich freuen, denn das erste Werk „Undertow“ erscheint nun in einer schicken Doppel-Vinyl-Ausgabe. Ein Meilenstein nach wie vor, der bereits mit dem Opener „Intolerance“ zeigt, was diese progressive Band ausmacht. Mehrfach mit Platin ausgezeichnet, war dieses Album der große Sprung für die Band um Sänger und Querkopf Maynard Keenan. „Prison Sex“, „Bottom“, aber eben insbesondere „Sober“ sind Songs, die heutzutage noch abgefeiert werden. Freunde der Rille konnten sich nur zu unverschämten Preisen dieses Werk ins heimische Regal stellen. Dies soll nun ein Ende haben, denn jetzt ist diese Durststrecke vorbei. Und weil es so schön ist, verkünden wir, dass die EP „Opiate“ ebenfalls diesen Freitag erscheint. Ein Traum!
Aerosmith – Rocks
Über Steven Tyler und Aerosmith muss man sicherlich keine großen Worte mehr verlieren. Zu lange ist diese Band schon umtriebig. Und zu viele großartige Hits und Alben haben sie veröffentlicht. Insbesondere Musikfreunde der jüngeren Generation stehen aber immer wieder vor dem Problem, die frühen Werke der Band zu kennen. „Rocks“ markiert das vierte Album in der Bandgeschichte. Und anders als die vorherigen Werke, frönt man auf „Rocks“ mehr dem Hardrock, anstatt dem Blues. „Back In The Saddle“ stampft, „Last Child“ kommt dagegen schon schwungvoll daher und „Rats In The Cellar“ sollte sich zu einem Hit entwickeln. Aber auch die anderen Songs der insgesamt 9 Tracks waren im Jahre 1976 essentiell für die weitere Geschichte dieser Band. „Rocks“ vergisst man gerne, wenn es um die Diskografie geht. Ein Fehler, der nun mit der Neuauflage des Albums auf Vinyl korrigiert werden kann. Zu einem durchaus geilen Preis jetzt hier!
Katatonia – The Great Cold Distance
Man kann es nicht oft genug sagen: Katatonia sind die Macht. Insbesondere das 2006er-Album „The Great Cold Distance“ unterstreicht diese Aussage. Wer nach einem Durchlauf dies immer noch anders sehen sollte, der hat progressiven Metal nicht verstanden. Hier jagt ein Ohrwurm den nächsten und dies in einer morbiden und melancholischen Seite, dass es einem die Sprache verschlägt. Alleine „Leaders“ baut eine unfassbare riesige Gitarren-Wand auf, die durch imposantes Drumming nur noch mehr verstärkt wird. Und dann diese begnadete Stimme von Jonas Renkse, der jedem Engel den Rang abläuft. „Deliberation“, „Consternation“ und „Increase“ zeigen sich ruppig. „Soil’s Song“, „My Twin“ aber eben auch „In The White“ strahlen streckenweise dagegen eine Ruhe aus, welche schon beängstigend ist. Es ist ein Album, welches allerhöchste Konzentration vom Hörer abverlangt, diesen aber unendlich belohnt. Fetter Sound wird durch die Produktion von Jens Bogren garantiert. Jetzt zum Knallerpreis bei uns zu haben.
Truckfighters – V
Truckfighters haben erst letztes Jahr ihr Album „V“ veröffentlicht. Doch die Nachfrage war so groß, dass nun das Teil neu aufgelegt werden muss. Und hier kommen wieder die Vinyl-Freunde auf ihre Kosten. Nicht nur, dass das Teil in einer orangefarbenen Platte das Licht der Welt erblickt, nein, die CD gibt es noch on top. Wer nun denkt, dass das Teil einem finanziell die Hosen ausziehen wird, der wird sich wundern. Absoluter Tiefpreis ist bei uns garantiert. Musikalisch liefern die Herren feinsten Stoner-Rock ab, der von Vorne bis Hinten groovt. Während „Calm Before The Storm“ wirklich wörtlich zu verstehen ist, wummert „Hawkshaw“ von amtlich ums Eck. „The 1“ legt sogar noch eine Schippe drauf und das Effektgerät Big Muff – gehört quasi zum guten Ton beim Stoner – wird bis zum Exzess ausgereizt. Durch die lange Spielzeit der einzelnen Tracks ist es auch verkraftbar, dass es nur 8 Songs gibt.
Johnny Cash – At Folsom Prison
Wer den Knast von Innen gesehen hat, der kann schon mal auf die Idee kommen, diesen auch zu bespielen. Johnny Cash war sicherlich kein unbeschriebenes Blatt bei der Justiz. Nun hat der gute Mann diesen Umstand als Anlass genommen, als erster Musiker überhaupt ein Konzert im Knast zu spielen. Am 13. Januar 1968 war es soweit und die Haftanstalt Folsom State Prison in Kalifornien wurde bespielt. Die Inhaftierten hatten den Spaß ihres Lebens dem Country-Musiker gratis zu erleben. Legendär ist das Konzert und auch die Songauswahl, welche einen gesunden Querschnitt durch seine Hits darstellt. Auch seine Frau June Carter war anwesend und trug zusammen mit Johnny Cash den Song „I Got A Woman“ vor. Nun erscheint das Konzert als Doppel-Vinyl in einer 180g-Ausgabe, die höchste Sound-Qualität verspricht. Sollte man unbedingt im Schrank stehen haben, auch wenn Country nicht das Steckenpferd ist.