Videospiele sind einen langen Weg gegangen – letztens haben wir kurz über offene Spielwelten gesprochen, die Open Worlds. Diese Welten und Universen wären jedoch vollkommen leblos ohne ihre Bewohner: Die Städte, Landstriche und Gebiete von Spielen wie The Witcher 3 oder The Division 1 und 2 sind voller interessanter Gestalten, die uns die Geschichte des Landes näher bringen oder uns mit mehr oder weniger wichtigen Aufgaben versorgen.
Flexible KI für die Immersion
Dafür braucht es eine flexible KI – denn jeder NPC, also jeder nicht von uns gespielte Charakter kann theoretisch eine wichtige Rolle im Spiel inne haben. Und diese Rolle muss mit Leben gefüllt werden: Generisches Herunterleiern von immer gleichen Texten, im schlimmsten Fall ohne Vertonung, stört oder verhindert die Immersion. Wir fühlen uns nicht als Teil der Welt. Vielmehr bekommen wir irgendwelche Inhalte ohne jeglichen Zusammenhang vorgekaut geliefert.
Mit der Axt durch Skyrim
Dass uns NPCs wichtige Elemente der Spielwelt erläutern können, dass zeigen Titel wie The Witcher 3 oder auch Skyrim. Unser Umfeld reagiert auf unsere Taten. Stapfen wir mit einer gezogenen Axt in beiden Händen durch die Straßen von Whiterun in Skyrim, dann ernten wir entsprechende Kommentare von den Passanten. Ähnlich im Western-Titel Red Dead Redemption 2 – wir haben in letzter Zeit öfters einen oder zwei Zehen über das Gesetz geschoben? Nehmt euch in Acht, Bürger des Wilden Westens!
Ein gemeinsam erlebter Prozess
Als Witcher Geralt ist das Leben nicht nur Friede, Freude, Monster töten – die Gesellschaft sieht uns als Mutanten. An jeder Ecke schlägt uns vorsichtige Missgunst und bisweilen blanker Hass entgegen. In Horizon Zero Dawn erleben wir den Aufstieg von Protagonistin Aloy vom ausgestoßenen Sonderling zur heldenhaften Retterin der Welt. Diesen Prozess durchleben wir gemeinsam. Wir erfahren hautnah, wie sich dich anfangs hämischen Kommentare mehr und mehr zu Bewunderung und Hoffnung wandeln. Und das macht wahre Freude.
Intelligente Erfahrung mit der Umwelt
Aber es muss gar nicht zwingend die direkte Interaktion mit uns als Spieler sein. Mindestens ebenso wichtig ist eine realistische und intelligente Erfahrung unserer Umwelt: Wenn wir uns in Assassin’s Creed mit einer Patrouille der Stadtwache anlegen, dann soll der Händler an seinem Stand zwei Meter weiter gefälligst nicht in aller Seelenruhe seine Tomaten anpreisen. Oder noch schlimmer: Eine Gruppe von Passanten behält ihren festgeschriebenen Kurs bei und spaziert gemütlich durch das wilde Treiben.
Was sind eure liebsten Erlebnisse mit NPCs in Videospielen? Wie wichtig ist euch ein glaubhaftes und intelligentes Geschehen in der Welt um euch herum? Oder blendet ihr das Handeln der computergesteuerten Charaktere sogar vollständig aus?