Der Mörder von Rosie Larson ist noch nicht gefasst und auch in Staffel 2 verstricken sich Sarah Linden und ihr Kollege Stephen Holder immer mehr in politische Machenschaften -und legen sich nun auch noch mit den Casino Indianern an.
Die erste Staffel endete mit einem starken Cliffhanger. Doch wer glaubt, dass dieser sofort am Anfang der zweiten Staffel aufgelöst wird – wird enttäuscht.
Die Staffel besticht weiterhin durch schwere und düstere Bilder, die die Regentage von Seattle einfangen und man sich fragt, wie man da überhaupt leben kann. Kein Wunder, dass dort der Grunge geboren wurde.
Der Erzählstrang wird fortgeführt. Die Ermordung der unschuldigen Rosie wird aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt. Die der Ermittler Linden und Holder, aus der Sicht der Larson Famile und aus der Sicht des Bürgermeisterkandidaten Richmond.
Nach seinem schweren Unfall wird Darren Richmond (Bill Campbell), fast schon liebevoll von seinem Assistenten Jamie Wright umsorgt – der am Ende der ersten Staffel ja kein unbeschriebenes Blatt mehr ist. Richmond hat einen herben Rückschlag erlitten und stand kurz vor Aufgabe seines Amtes. Doch er entsinnt sich seiner ursprünglichen Intension, lässt sich nicht kleinkriegen und tritt doch die Wahl zum Bürgermeister von Seattle an. Unwissend, was sich in seinen politischen Stuben abspielt.
Linden und Holder graben tiefer und tiefer und landen durch anonyme Hinweise, Aufnahmen von Verkehrskameras und Lindens gestochen scharfem Kombinations-Sinn und guten Bauchgefühl, an ein Casino im Indinaner Reservat. Ihr kennt das, Linden und Holder haben dort keine Zuständigkeit und werden auf brutale Weise darauf hingewiesen.
Und selbstverständlich dürfen wir Familie Larson nicht vergessen. Mama Mitch Larson hat sich am Ende der ersten Staffel aus dem Staub gemacht und Papa Stanley mit den beiden Jungs und der Schwester als Nanny im Stich gelassen. Wo man noch in der ersten Minute dachte, dass die Familie nur eine kleine Nebenrolle als Wasserfall spielen wird, tauchen wir auch dort immer tiefer in die Familiengeheimnisse ein.
Was einem erst bei genauer Betrachtung auffällt, ist die gute Besetzung der Serie. Im ersten Moment scheint es, als hätten wir es mit relativ unbekannten Schauspielern zu tun, doch das täuscht.
Mitch Larson kennt ihr aus Serien wie Orphan Black, 24, Chicago Fire, True Blood, Battlestar Galactica, Raumschiff Enterprise oder Prison Break.
Brent Saxton hat schon unsagbar viele Rollen gespielt, nur leider keine einprägsamen Hauptrollen. Wer aber mal aufmerksam hinschaut, wird ihn in letzter Zeit in Justified, Ironside oder Life gesehen haben, um nur ein paar zu nennen.
Serienfreaks die auf düstere Dinge oder Familien-Dramen stehen, möchten wir an dieser Stelle auch Surface, Revenge und True Detective ans Herz legen, wo wir schon bei guten Serien sind, die einen ähnlichen Geschmack treffen.
Die Ermittlungen durch Linden und Holder stellen das Leben der Larsons komplett auf den Kopf und so dürfen wir uns auch bald auf Staffel 3 und 4 freuen, die hoffentlich Seattle mal im Sommer zeigen… oder wäre die Atmosphäre dann zu fröhlich? Lassen wir uns überraschen.