Angezockt: Assassin‘s Creed Valhalla

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Angezockt: Assassin‘s Creed Valhalla

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Assassin‘s Creed Valhalla bringt uns nach England.

Assassin‘s Creed Valhalla bringt uns nach England.

Ubisoft hat mit Assassin‘s Creed Valhalla direkt zu Beginn der neuen Konsolengeneration einen Triple A-Titel auf den Markt gebracht – als alter Fan der Serie habe ich mir den neuesten Teil der Meuchelmörder-Serie für mein Angezockt genauer unter die Lupe genommen. Und bin zwiegespalten – wieso, das erfahrt Ihr im folgenden Beitrag.

Multiplattformer von Ubisoft

Erst einmal die harten Fakten – Assassin‘s Creed Valhalla ist von Ubisoft Montreal entwickelt und mit dem Releasetag am 10. November ein prominenter Starttitel für die Xbox Series X von Microsoft. Natürlich erscheint Valhalla auch für den PC, die PlayStation 5 und die „alte“ Serie Xbox One und PS4 – und darauf habe ich es auch getestet.

Assassin‘s Creed spiele ich seit dem legendären ersten Teil, danach mit wechselhafter Begeisterung. Mit Origins und Odyssey hat die Serie neue Fahrt aufgenommen, was mir sehr gefallen hat. Der Wechsel zu mehr Rollenspiel und mehr Mystik war für mich sehr gelungen – jetzt will Valhalla diese Reihe fortführen. Ich bin dem Franchise also durchaus wohlwollend gegenüber eingestellt. Und deshalb möchte ich Valhalla wirklich gerne mögen. Das ist aber gar nicht so einfach.

Fette Kämpfe mit Axt, Schwert und Schild - das macht Laune.

Fette Kämpfe mit Axt, Schwert und Schild – das macht Laune.

Leichter Plot: Fluch und Segen

Der Plot von Assassin‘s Creed Valhalla ist leicht erklärt: Wir spielen Eivor, wahlweise männlich oder weiblich. Ich habe mich für die männliche Variante erschienen, nachdem Ubisoft klar gemacht hat, dass die Rolle des Geschlechts im Grunde keine Auswirkungen auf die Geschichte hat. Als Kind sehen wir mit an, wie ein anderer Wikinger unseren Clan verrät und unsere Eltern tötet – wir schwören Rache und bekommen sie auch bald 20 Jahre später. Inzwischen ist Eivor erwachsen und gemeinsam mit seinem Ziehbruder Sigurd geht es nach England, denn die Heimat wird uns zu friedlich. Hier bauen wir eine eigenen Siedlung und legen uns mit bereits niedergelassenen Herrschen an – das verspricht Spaß.

Und da geht es auch so langsam los: Die Handlung von Assassin‘s Creed Valhalla ist leider nahezu irrelevant und austauschbar. Das Handeln der meisten Charaktere erkennt man meist meilenweit vorher, außerdem wirkt es unfassbar hölzern und konstruiert. Dabei ist die Grundlage super: Wikinger möchten sich in einem bereits besiedelten Land eine neue Heimat erbauen und müssen sich diesen Platz hart erkämpfen. Da ist sehr viel Raum für spannende Geschichten.

Ein wenig Assassinen-Stimmung kommt auch auf.

Ein wenig Assassinen-Stimmung kommt auch auf.

Kämpfen und brandschatzen – noch was?

Aber gut, wenn die Story nicht gut ist, dann kann Assassin‘s Creed Valhalla wenigstens an anderer Stelle überzeugen. Und zwar im Kampf – denn Wikinger kämpfen und brandschatzen und das Kampfsystem der letzten beiden Teile hat doch an den meisten Stellen wirklich gut funktioniert. Also gar kein Problem, oder? Leider schon. Gerade zu Beginn meiner Testsession fehlte den Kämpfen jegliche Wucht und Feinheit – Gegner werden sehr ungenau getroffen, Blocks werden nicht richtig durchgeführt und so richtig satt klingen die Treffer auch nicht. Wie kann das sein?

Mit steigendem Level und Fortschritt der Geschichte können wir unsere Ausrüstung verbessern und schalten neue Fähigkeiten und Skills frei. Dann wird es zumindest in dieser Richtung besser – wir schnetzeln uns durch Gruppen von Gegnern. Besonders die Raids sind anfangs sehr spaßig. Mit der Mannschaft auf unserem Drachenboot überfallen wir Dörfer und Klöster entlang der vielen Flüsse von England und erbeuten allerlei Schätze. Mit denen können wir unsere eigene Siedlung aufbauen.

RPG-System funktioniert

Und das zählt ebenfalls zu den Stärken von Assassin‘s Creed Valhalla: Wir spüren, wie Eivor mächtiger und besser wird – plötzlich macht das Kämpfen mehr Spaß und durch den vielfältigen Skilltree können wir verschiedene Spielstile ausprobieren. Das RPG-System funktioniert also. Das merken wir, während wir durch das frühmittelalterliche England reisen. Ob auf dem Drachenboot, per Pferd oder zu Fuß: England ist wunderschön, selbst auf der PlayStation 4. Ich bin gespannt auf die Optik der Next-Gen-Konsole. Wobei man allerdings auch erwähnen muss, dass gerade zum Spielstart haufenweise Fehler und Bugs das Spielerlebnis mächtig getrübt haben – selbst bei mir. Nachladende Texturen, flimmernde Oberflächen und feststeckende NPC: Da muss Ubisoft bei Assassin‘s Creed Valhalla noch einiges nachbessern. Die Entwickler sind allerdings auch bereits fleißig dabei, das muss man ihnen lassen – sie arbeiten weiter daran, dass Assassin‘s Creed Valhalla noch zu einem guten Erlebnis wird.

Die Kämpfe gestalten sich zu Beginn noch sehr unschön, werden aber besser.

Die Kämpfe gestalten sich zu Beginn noch sehr unschön, werden aber besser.

Valhalla bringt Potenzial mit

Und das Potenzial ist da: Ubisoft hat mit seinen letzten Spielen der Reihe erkannt, dass die Welt gerne groß sein darf – aber dafür muss sie auch sinnvoll gefüllt werden. Stupides Vollknallen mit unzähligen Symbolen und Aktivitäten muss nicht sein. Und das macht Assassin‘s Creed Valhalla bisher auch besser. In der Spielwelt finden wir Quests und Aufgaben, Raids und Rohstoffe und kleinere Minispiele wie Würfeln oder Wetttrinken. Zudem gibt es wieder eine ambitionierte Roadmap mit neuen Inhalten, welche über den Season Pass erhältlich sind. Wenn Ubisoft bis dahin noch einiges an Arbeit in das Spiel investiert, dann steht eine interessante Zeit bevor!

Mein Fazit zu Assassin‘s Creed Valhalla

Assassin‘s Creed Valhalla hat also die Möglichkeiten, ein wirklich gutes und solides Spiel zu werden – hat dafür aber noch einige Baustellen zu beseitigen: Das Kampfsystem muss wuchtiger laufen, die Bugs und Fehler auf Null reduziert und an einigen Animationen muss auch noch gefeilt werden. Denn wenn ich gerade einem Paar von NPC dabei helfe, ihre erloschene Liebe zueinander wieder zu entfachen, dann erwarte ich es auch, dass sich das im Spiel wieder findet: Die Sprecher geben sich immerhin größte Mühe und verleihen den Charakteren einiges an Emotionen – während die Figuren nebeneinander auf einer Bank sitzen und sich nicht regen.

Sowohl Skandinavien als auch England sind wunderschöne Landstriche.

Sowohl Skandinavien als auch England sind wunderschöne Landstriche.

Bis dahin hoffe und warte ich und erkunde weiter England – denn in der Spielwelt sind allerhand schöne Details versteckt. Und sobald die PlayStation 5 da ist, wird die Performance natürlich auch hier geprüft. Immerhin sprechen wir hier von einem gewaltigen Leistungssprung. Assassin‘s Creed Valhalla ist für mich kein schlechtes Spiel, bleibt bisher aber leider hinter meinen Erwartungen zurück. Nach zwei starken Titeln der Reihe hatte ich mir hier schlichtweg mehr erhofft. Aber wenn Ubisoft jetzt am Ball bleibt und rechtzeitig weitere Verbesserungen nachliefert, dann kann aus Valhalla auf jeden Fall noch ein solider Triple A-Titel werden.

Autor: Sebastian

Ahoi! Ich bin Sebastian, zu finden bin ich im Gaming-Bereich, denn Konsole, PC oder Handheld sind meine Waffen der Wahl. Ob Witcher, Horizon, World of Warcraft oder Assassin’s Creed. Abstecher in andere Genres runden den Mix schön ab – es muss Laune machen, wie mein Opa immer sagt. Wenn ich gerade nicht in irgendeiner virtuellen Welt miesen Ungetümen den Garaus mache, dann findet man mich entweder beim Eishockey, auf meinem Rudergerät oder auf meiner Webseite: sebastian-lindschulte.de!

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